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Exotisches Superfood für eine vegane Ernährung ohne Mangel?

Superfood ist gesund - ohne Frage. Heimisches Obst und Gemüse kann aber mithalten.
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Superfood ist gesund - ohne Frage. Heimisches Obst und Gemüse kann aber mithalten.

Welche Lebensmittel sind nicht nur gesund, sondern sogar supergesund? Für eine vegane Ernährung ohne Mangel braucht es Lebensmittel, die den Nährstoffbedarf des Körpers abdecken. Sogenannte Superfoods werden von Herstellenden als besonders nährstoffreich beworben, doch wie notwendig sind die Powerfrüchte wirklich?

Ilaria Wollek

Chia, Goji-Beeren und Avocados liegen im Trend. Denn die Superfoods sollen laut den Herstellenden und dem Handel besonders nährstoffreich und dadurch gut für eine gesunde Ernährungsweise sein. Wer sich vegan ernährt, darf jedoch nicht einfach nur tierische Produkte weglassen. Man muss auch darauf achten, dass der Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist. Der regelmäßige Verzehr von Superfoods wie etwa Chiasamen liefert einen hohen Gehalt an Protein und Omega-3-Fettsäuren. Weiterhin werden zum Beispiel Avocados aufgrund ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren als super gesund angepriesen und in Deutschland vielfach verkauft. Die vegane Ernährung muss so exotische Superfoods jedoch trotzdem nicht unbedingt einschließen.

Exotische Superfoods: Schlecht für den Geldbeutel und die Umwelt

Die Superfoods sind durch ihre wertvollen Nährstoffe zwar besonders gesund, jedoch für den Geldbeutel und die Umwelt nicht sonderlich lobenswert. Denn die exotischen Lebensmittel sind meistens teuer, haben einen langen Transportweg hinter sich und oftmals eine höhere Belastung mit Pflanzenschutzmitteln. Zusätzlich sorgt die steigende Nachfrage der trendigen Lebensmittel für einen erhöhten Weltmarktpreis und dafür, dass sich die Menschen in den Ursprungs-Anbauländern das Superfood nicht mehr leisten können. Für die gesundheitlichen Wirkungen der Wunderfrüchte gibt es auch häufig keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege. Um bei einer veganen Ernährung ohne Mängel auszukommen, müssen Goji-Beeren, Quiona, Açai-Beeren und Co. also nicht zwingend im Einkaufswagen landen. Denn die gute Nachricht ist: Superfoods gibt es auch aus dem regionalen Anbau!

Vegane Ernährung ohne Mangel mit regionalen Superfood-Alternativen

Die Açai-Beere wird aufgrund ihres hohen Gehalts an Anthocyanen als Superfood gewertet und in Internet-Shops oder im Supermarkt für einen hohen Preis verkauft. Anthocyane sind blaue Pflanzenfarbstoffe und sorgen dafür, dass sich der Körper vor schädigenden Oxidationsprozessen schützen kann. Heimische Obst- und Gemüsearten wie Heidelbeeren, Holunderbeeren oder Rotkohl enthalten jedoch auch große Mengen der Pflanzenfarbstoffe und können regional problemlos angebaut werden. Die ungesättigten Fettsäuren die in Avocados enthalten sind, können das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen und damit zum Beispiel das Risiko für einen Herzinfarkt senken. Einen sogar höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren enthalten aber die heimischen Walnüsse. Diese wachsen auch in Deutschland und sind besonders lange lagerfähig.

Schwarze Johannisbeeren statt Goji-Beeren

Chiasamen werden in der Gastronomie oder im Supermarkt oftmals in Form von Chia-Brot oder Chia-Pudding angeboten. Den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren toppen jedoch die geschroteten Leinsamen. Diese enthalten zudem viele Ballaststoffe und müssen im Vergleich zu den Chiasamen, nicht aus fernen Ländern wie China oder Australien importiert werden. Auch die super gesunden Goji-Beeren stammen ursprünglich aus China. Sie gelten aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts als exotische Wunderfrucht. Goji-Beeren können auch im heimischen Garten angepflanzt werden, doch den hohen Vitamin C-Gehalt enthalten auch schwarze Johannisbeeren oder Sanddornbeeren.

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