Klettern – ein Sport für alle Jahreszeiten und Altersklassen

An der Sportanlage Süd in Augsburg tummeln sich im Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins (DAV) die Kletterbegeisterten. Doch auch an zahlreichen Standorten in und um Augsburg sind in den vergangenen Jahren immer mehr Kletter- und Boulderhallen entstanden. Der Sport boomt. Zurecht?
Aber ja! Klettern gilt als idealer Ausgleich zu einer sitzenden Tätigkeit. Denn neben Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination werden zahlreiche große Muskelgruppen an Rücken, Bauch und Armen trainiert. Die Körperspannung wird verbessert, die Gelenke aber werden geschont. Wer Probleme mit Rückenschmerzen aufgrund zu wenig trainierter Skelettmuskulatur hat, kann durch das Klettern gezielt Muskeln aufbauen und Schmerzen reduzieren.
Hier finden Sie weitere Tipps und Übungen gegen Rückenschmerzen.
Deshalb ist die Sportart für alle Altersklassen geeignet, so auch besonders für Kinder, denn das Selbstbewusstsein und die Konzentrationsfähigkeit profitieren durch das Training enorm.
Mehr Tipps für Sport ab 40 gibt es hier.
Kletterer sind flexibel: Alleine oder in der Gruppe, am Felsen oder in der Halle trainieren
Aufgrund der vielen Indoor-Trainingsmöglichkeiten kann man den Sport inzwischen ganzjährig betreiben – bei schlechtem Wetter in der Halle, bei gutem im Außenbereich oder am Felsen. Bouldern kann man auch solo, fürs Klettern benötigt man eine Partnerin oder einen Partner. So vielseitig und flexibel ist man mit kaum einer anderen Sportart!
Um die notwendigen Grundlagen zu erlernen, ist es sinnvoll, einen Kletterkurs zu belegen. Wie ziehe ich den Gurt an, wie knüpfe ich die erforderlichen Knoten, welches Sicherungsgerät benutze ich wie und viele weitere Dinge werden hier gelehrt. Gerade die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen. Einfach Seil und Gurt schnappen – und los geht hier nicht.
Auch die kraftschonendste Technik will erlernt werden. Im Kurs lernt man schnell, wie nervenstark man ist, ob man Höhenangst hat und oftmals wächst man über sich hinaus. Wer glaubt, sich gut zu kennen, wird vielleicht dennoch überrascht von sich sein, wenn er oder sie das erste Mal kletternd in der Wand hängt oder das erste Mal eine Route beendet hat.

Welche Ausrüstung wird zum Klettern benötigt?
Grundsätzlich muss man unterscheiden, ob man nur bouldern oder auch klettern möchte. Für das Klettern auf Absprunghöhe benötigt man:
- funktionale Kleidung
- Magnesia und Beutel (Chalkbag)
- Kletterschuhe. Diese kann man sich anfangs ausleihen. Früher oder später lohnt es sich aber, eigene Schuhe anzuschaffen.
Für das Klettern mit Seil und Gurt benötigt man außerdem:
- Klettergurt
- Seil
- Sicherungsgerät
- mehrere Karabiner und Expressen
- Helm (für Klettern am Felsen)
Anfangs kann man sich auch das alles leihen und nach und nach anschaffen. Eine Beratung im Sportfachgeschäft ist hier sehr wichtig, denn das Equipment muss auf Können, Einsatzgebiet und Körpergewicht abgestimmt sein.
Zeitaufwand und Trainingshäufigkeit für Kletterer
Hierbei kommt es darauf an, welches Ziel man mit dem Training verfolgt. Will man sich schnell verbessern und das Können steigern, empfiehlt es sich, mindestens zweimal pro Woche klettern oder bouldern zu gehen. Dient es dem reinen Freizeitvergnügen, ist einmal pro Woche ausreichend. Von einer Stunde bouldern bis hin zu mehreren Stunden ist hier alles möglich. Die Trainingsdauer und -intensität kann man an Können und Kondition anpassen.
Sport ist gesund. Warum genau, erfahren Sie hier.
Mit diesen monatlichen Kosten muss man beim Klettern rechnen
Je nachdem, wo man trainiert, kommen die Kosten für eine Sportvereinsmitgliedschaft oder die Kosten für den Halleneintritt auf einen zu. Mitglieder des DAV zahlen beispielsweise eine Jahresmitgliedschaft und erhalten dann vergünstigten Eintritt in die Kletterhalle. Die Ausrüstung kann man anfangs leihen und nach und nach anschaffen. So vermeidet man Fehlkäufe und die Kosten verteilen sich auf mehrere Monate