Das Wichtigste zum Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, die sich zunehmend in Bayern verbreitet. Die feinen Härchen der Raupe sind hochgiftig und können sich über die Luft verbreiten. Bei Kontakt drohen schwere allergische Reaktionen.
Derzeit sind vielerorts ganze Park- und Waldabschnitte gesperrt. „Vorsicht! Eichenprozessionsspinner! Allergiegefahr“ steht auf den dreieckigen Hinweisschildern. Um Gebiete, in denen das Insekt nistet, sollte ein großer Bogen gemacht werden. Doch welches Tier steckt eigentlich hinter dem langen Namen und warum ist es so gefährlich für den Menschen? Das Wichtigste zum Eichenprozessionsspinner erfahren Sie hier.
Wie sieht der Eichenprozessionsspinner aus?
Der Schmetterlingsfalter des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) ist ungefährlich. Er hat eine Spannbreite bis zu 3 Zentimetern und eine graue Farbe. Seine Larve hingegen ist auffälliger. Sie kann bis zu 4 Zentimeter in die Länge wachsen, ist schwarz-bräunlich und übersäht mit langen, feinen, hellen Brennhaaren.
Warum ist der Eichenprozessionsspinner gefährlich?
Gefährlich für den Menschen und auch Tiere sind die feinen Härchen der Larve. Sie enthalten Thaumetopein, ein Nesselgift, das Hautreizungen und -ausschläge hervorruft und im schlimmsten Falle zu allergischen Schocks führen kann. Auch wer sich normalerweise nicht mit Allergien plagt, kann betroffen werden.
Nase voll? Tipps gegen Allergie-Symptome
Das Tückische: Die Gefahr droht nicht nur bei direktem Kontakt mit dem Insekt. Denn die Gifthärchen fallen leicht vom Körper der Larve ab und verbreiten sich über die Luft. Geraten sie in das Auge, führen sie zu schweren Bindehautreizungen. Wenn sie eingeatmet werden, gelangen sie in die Lunge und können Atemnot verursachen.
Deshalb sollten Park- und Waldabschnitte, die gesperrt sind, unter keinen Umständen betreten werden. Insbesondere Eichenbäume sind bevorzugte Nist- und Fressplätze für den Eichenprozessionsspinner. Ihre Nester erscheinen optisch wie große, weiße Knäuel aus Spinnweben. Sie sind eine Sammelstelle für die giftigen Brennhaare und werden ausschließlich von Profis in luftdichtverschlossenen Anzügen entfernt.
Was tun bei Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner?
Symptome sind Juckreiz und Hautauschlag mit sichtbaren Rötungen und Erhebungen. Augenreizungen, Husten und Reizungen oder Entzündungen des Mundraumes oder der Atemwege entstehen bei Kontakt mit den Schleimhäuten. Als Weiteres können Fieber, Abgeschlagenheit und Kreislaufprobleme auftreten. Allergische Schocks sind selten, aber möglich.
Wer mit den Haaren der Larve in Berührung kommt, sollte die entsprechenden Körperpartien sofort reinigen. Eine Dusche samt gründlicher Haarwäsche wird empfohlen. Denn dort können sich die Brennhärchen leicht festsetzen. Sind die Augen betroffen, müssen diese ausgiebig gespült werden.
Wie sensibel Augen sind
Die getragene Kleidung sollte so schnell wie möglich ausgezogen und bei 60 bis 90 Grad gewaschen werden. Accessoires wie Brille, Tasche und Schuhe wischt man gründlich feucht ab. So können auch andere belastete Gegenstände wie Fahrrad, Auto oder Gartenmöbel gereinigt werden.
Gehen Sie zum Arzt, wenn die Hautirritationen schmerzhaft sind. Bei Allergieschocks oder Atemnot sofort den Notarzt rufen!
Für den Ernstfall: Richtig Erste Hilfe leisten