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Hoher Blutdruck bei Frauen ab 50: Symptome, Gefahren und wie Sie vorbeugen können

Blutdruck

Hoher Blutdruck bei Frauen ab 50: Symptome, Gefahren und wie Sie vorbeugen können

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    Hoher Blutdruck bei Frauen über 50 bleibt oft unbemerkt. Regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig.
    Hoher Blutdruck bei Frauen über 50 bleibt oft unbemerkt. Regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig. Foto: Oksana Klymenko, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Bluthochdruck im Alter ist kein alleiniges Problem der Männer, auch wenn Frauen bis zu den Wechseljahren seltener unter der Hypotonie leiden. Ab 50 Jahren steigt die Anzahl betroffener Frauen aufgrund der Hormonumstellung jedoch deutlich an. Regelmäßige Kontrollen und nötigenfalls Gegenmaßnahmen sind wichtig.

    Normale Blutdruckwerte und Hochdruck: Wann ist der Blutdruck zu hoch?

    Die Deutsche Hochdruckliga erklärt, dass Frauen bis zu den Wechseljahren deutlich seltener unter Bluthochdruck leiden als Männer. Doch mit Beginn der Menopause und vor allem danach kehrt sich das Verhältnis in kürzester Zeit um und so sind es mehr Frauen, die einen zu hohen Blutdruck haben. Prof. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e. V. geht davon aus, dass über die Hälfte der Frauen nach der Menopause eine Hypotonie entwickeln.

    Dr. med. Suzann Kirschner-Brouns, selbst Ärztin, Medizinjournalistin und Autorin, erklärte gegenüber dem Hamburger Abendblatt, dass für Frauen ein normaler Blutdruckwert bei 130/90 mmHg liegen sollte, das Portal praktischArzt hingegen geht von einem Normaldruck von 143/86 mmHg für Frauen zwischen 50 und 59 Jahren aus. Doch die Mär, dass der Blutdruck im Alter höher sein dürfte, ist längst überholt und heute gelten 140/90 mmHg als absolute Obergrenze für einen normalen Blutdruck.

    Mögliche Folgen eines Bluthochdrucks bei Frauen im mittleren Alter

    Die Folgen einer arteriellen Hypertonie werden von den Experten des Deutschen Herzzentrums der Charité als differenziert beschrieben. Der Bluthochdruck bleibe oft über eine längere Zeit unentdeckt, außerdem sei er nicht als isoliert zu betrachten. Oft stehe er im Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen oder hat bereits organische Schäden verursacht. Zu den möglichen Folgeerkrankungen, die durch einen dauerhaft zu hohen Blutdruck ausgelöst werden können, zählen unter anderem:

    • koronare Herzkrankheit
    • Herzinfarkt
    • Herzinsuffizienz
    • Schlaganfall
    • chronische Nierenerkrankungen
    • Netzhautschäden
    • Durchblutungsstörungen

    Warum kommt es ab 50 bei Frauen zum Bluthochdruck?

    Die Deutsche Hochdruckliga erklärt, dass Frauen vor den Wechseljahren durch das Östrogen geschützt sind. Dieses Hormon wirkt blutdrucksenkend und sorgt daher auch dafür, dass es seltener zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt. Doch mit Beginn der Wechseljahre und damit ungefähr im Alter von 50 Jahren sinkt der Östrogenspiegel kontinuierlich ab. Gleichzeitig steigt das Testosteron an, sodass viele Frauen an Bauchfett zulegen. Dieses wiederum ist Experten zufolge gefährlich, da es selbst Hormone freisetzt, die den Blutdruck steigen lassen und einen gesteigerten Appetit verursachen. Ist die Frau ohnehin schon übergewichtig, steigt ihr Risiko für ernsthafte Erkrankungen nun stark an.

    Bluthochdruck bei Frauen: Keine offensichtlichen Symptome

    Die Experten des Malteser Hilfsdienstes erläutern, warum es so schwer ist, Bluthochdruck bei Frauen zu erkennen. Besonders häufig treten diese Beschwerden auf:

    • gerötetes Gesicht
    • Kopfschmerzen (vor allem am Morgen)
    • Schwindel
    • Ohrensausen
    • innere Unruhe und Anspannung
    • Herzklopfen
    • Herzrhythmusstörungen
    • Kurzatmigkeit und Atemnot
    • Schlafstörungen
    • Übelkeit
    • Müdigkeit
    • Nasenbluten

    Diese Symptome müssen nicht zwangsläufig auf Bluthochdruck hinweisen, sondern können auch Anzeichen anderer Erkrankungen oder völlig harmlos sein und liegen in einer veränderten Lebensweise begründet. Es ist daher ratsam, den Blutdruck regelmäßig überprüfen zu lassen und eventuelle Auffälligkeiten ärztlich vorzustellen.

    Behandlungsmöglichkeiten des Bluthochdrucks

    Mediziner wissen, dass Frauen in den Wechseljahren ein doppelt so hohes Risiko für einen Bluthochdruck haben wie Frauen vor der Menopause, erklärt Dr. med. Christa M. Bongarth, Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Abteilung für Kardiologie in der Klinik Höhenried. Sie rät dazu, dass Frauen ab 50 bzw. in den Wechseljahren regelmäßig beim Arzt vorstellig werden und den Blutdruck kontrollieren lassen sollten. Zudem ist eine gesunde Lebensweise nun besonders wichtig: Körperliche Aktivität, salzarmes Essen mit viel Obst und Gemüse, dafür mit wenig Zucker und Fett sowie der Verzicht auf Nikotin und Alkohol stehen ganz oben auf der Maßnahmenliste. Dr. Bonarths Tipp: Im Rahmen einer Hormonersatztherapie kann auch der Blutdruck positiv beeinflusst werden.

    Lässt sich der Blutdruck mit diesen Maßnahmen nicht senken, empfehlen Mediziner eine medikamentöse Therapie. Dabei werden bereits am Anfang der Behandlung zwei bis drei Wirkstoffe miteinander kombiniert, wie der NDR-Ratgeber beschreibt. Das senkt das Risiko für Nebenwirkungen, und der Blutdruck wird über verschiedene Mechanismen gesenkt. Zu den wichtigsten Wirkstoffgruppen zählen dabei:

    • Sartane
    • ACE-Hemmer
    • Diuretika
    • Kalziumkanalblocker

    Zusätzlich können bei bereits bestehender Herzerkrankung sogenannte Betablocker eingesetzt werden. Auch Alpha-Blocker, Aldosteron-Rezeptor-Blocker und Alpha-2-Agonisten werden verwendet. Entscheidend für den Therapieerfolg ist jeweils die korrekte und regelmäßige Einnahme der Medikamente. Darüber hinaus muss die Medikation regelmäßig fachärztlich überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

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