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Blutdruck bei Männern: Welche Werte sind normal und wo liegen Unterschiede zu Frauen?

Blutdruck

Blutdruck bei Männern: Welche Werte sind normal und wo liegen Unterschiede zu Frauen?

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    Männer sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen.
    Männer sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen. Foto: Bernd Weissbrod, dpa (Symbolbild)

    Das Blut drückt mit einer gewissen Kraft gegen die Gefäßwände der Arterien. Das wird als Blutdruck bezeichnet. Spannend: Bei Männern gelten andere Normwerte des Blutdrucks als bei Frauen. Welche Werte normal sind und wo genau die Unterschiede zwischen den Geschlechtern liegen.

    Aktuelle Blutdrucknormwerte gemäß DGK

    Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung sprechen von Normwerten von 120/70 mmHg. Dabei ist der erste Wert der systolische Wert. Der zweite Wert wird als Diastole bezeichnet. Die Systole zeigt an, mit welchem Druck das Herz Blut in die Arterien pumpt. Der Arzt kann hier erkennen, wie gesund Herzmuskel und Gefäßsystem sind. In der Erschlaffungsphase hingegen weiten sich die Herzkammern, Blut kann einströmen und der Druck ist niedriger. Dies stellt die Diastole dar, erklärt Ärztin Marlena Stasik gegenüber dem Portal praktischArzt.

    Wichtig: Die Leitlinien der DGK sehen einen erhöhten Blutdruck bereits ab Werten zwischen 120 bis 129 als Systole und 70 bis 90 mmHg als Diastole vor. Schon hier sollte eine sanfte therapeutische Regulierung des Blutdrucks eingeleitet werden.

    Blutdrucknormwerte bei Männern

    Bezogen auf die Blutdruckwerte gibt es Geschlechterunterschiede, die jedoch im Laufe des Lebens weniger werden. Ab dem fünfzigsten Lebensjahr ähneln sich die Normwerte des Blutdrucks bei Männern und Frauen, erklärt das Portal Gelbe Liste. In der Praxis werden daher bezüglich der Empfehlungen für normale Werte kaum Unterschiede gemacht und der Arzt spricht lediglich von einem „Blutdruck bei Erwachsenen“. Die durchschnittlichen Normalwerte bei Männern gestalten sich laut praktischArzt wie folgt:

    • 20 - 29 Jahre: 129/78 mmHg
    • 30 - 39 Jahre: 130/84 mmHg
    • 40 - 49 Jahre: 135/88 mmHg
    • 50 - 59 Jahre: 143/89 mmHg
    • 60 - 69 Jahre: 150/88 mmHg
    • 70 - 79 Jahre: 153/83 mmHg

    Wie aus dieser Übersicht erkennbar wird, sollte der diastolische Wert ab dem 60. Lebensjahr wieder sinken. Bis zum 49. Lebensjahr ist der systolische Wert bei Männern leicht über der Systole bei Frauen, danach folgt eine Dekade ähnlichen Blutdrucks. Nach dem 59. Geburtstag sinkt auch der systolische Wert im Vergleich zum empfohlenen Blutdruck bei Frauen gleichen Alters (153/86 mmHg).

    Nicht nur der Blutdruck ist verschieden

    Der Gesundheitsatlas-Deutschland zeigt deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Demnach betrug der Anteil der an Bluthochdruck erkrankten Menschen 2023 in Deutschland etwa 29,31 Prozent. Neben diesem Gesamtwert wurde auch der Anteil der Männer und Frauen ausgewertet: Rund 28,4 Prozent der männlichen Bevölkerung mit Hypertonie, also hohem Blutdruck, stehen etwa 30,1 Prozent der weiblichen Bevölkerung mit Bluthochdruck gegenüber. Frauen sind demzufolge häufiger davon betroffen.

    Auch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung hat bereits 2018 erhebliche geschlechterspezifische Unterschiede festgestellt. Hierbei ging es allerdings um das Risiko einer Herzschwäche, bei der die Erkrankungszahlen nach dem 60. Geburtstag stark ansteigen – und zwar bei Männern deutlich stärker als bei Frauen (5,9 zu 7,3 Prozent). In einer weiteren Studie sollte dann untersucht werden, ob auch Präventionsmaßnahmen geschlechterindividuell sein müssten.

    Tipps zur Blutdrucksenkung bei Männern

    Andreas Michalsen vom Berliner Immanuel Krankenhaus erläuterte gegenüber dem NDR verschiedene Möglichkeiten zur Blutdrucksenkung. Diese sind nicht speziell Männern vorbehalten, sondern können von beiden Geschlechtern angewendet werden. Hier seine besten Tipps:

    1. Entspannungsübungen zum Abbau von Stresshormonen im Blut
    2. Sport für mehr Elastizität der Gefäße (vor allem Ausdauersport)
    3. Anwendung von Therapien aus der Naturheilkunde (unter anderem Akupressur, Fasten, Kältekammer, Kneippsche Güsse)
    4. Übergewicht reduzieren
    5. Ernährung auf viel Obst und Gemüse umstellen (natürliche Kaliumlieferanten)

    Grundsätzlich gilt: Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung, regelmäßigem Sport und dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin helfen dabei, den Blutdruck zu senken, erklärt Thomas Eschenhagen von der Deutschen Herzstiftung. Damit wiederum kann gefürchteten Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Schlaganfall oder Herzinfarkt vorgebeugt werden.

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