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Blutdruck im Alter von 80 Jahren: Welche Werte liegen im Normalbereich?

Blutdruck

Blutdruck im Alter von 80 Jahren: Welche Werte liegen im Normalbereich?

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    Ein erhöhter Blutdruck wird bei Menschen ab 80 Jahren als normal gesehen. Gesund ist er dennoch nicht in jedem Fall.
    Ein erhöhter Blutdruck wird bei Menschen ab 80 Jahren als normal gesehen. Gesund ist er dennoch nicht in jedem Fall. Foto: Jana Bauch, dpa (Symbolbild)

    Der richtige Druck im Gefäßsystem ist ausschlaggebend dafür, dass die Organe im Körper ausreichend versorgt werden, denn nur mit seiner Hilfe kann das Blut richtig zirkulieren. Doch ein zu hoher Druck kann schädlich sein. Die Werte unterscheiden sich allerdings altersbedingt. Wo also liegen gesunde Blutdruckwerte für Menschen im Alter ab 80 Jahre?

    So funktioniert der Blutdruck

    Das Herz pumpt regelmäßig Blut durch den Körper. Dadurch baut sich ein Druck auf, der beim Entspannen des Herzmuskels wieder nachlässt. Dieser Druck kann mithilfe einer Blutdruckmanschette gemessen werden, wobei zwei Werte zu ermitteln sind: der obere, systolische, Druck sowie der untere, diastolische, Blutdruckwert. An dieser Stelle weist die Techniker Krankenkasse darauf hin, dass der menschliche Blutdruck tageszeitbedingten sowie durch weitere Faktoren beeinflussten Schwankungen unterliegt. Ein niedrigerer Wert gilt in der Regel als unproblematisch, doch erhöhte Werte, die sich nicht durch eine kurzzeitige Stressreaktion oder eine sportliche Beanspruchung erklären lassen, können gesundheitsschädlich sein. Sie belasten das gesamte Herz-Kreislauf-System, können die Augen oder sogar das Gehirn schädigen. Eine regelmäßige Blutdruckmessung ist daher wichtig, denn erhöhte Werte lassen sich nur selten anhand verschiedener Symptome diagnostizieren. Die folgenden Werte gelten laut Techniker Krankenkasse als Richtwerte:

    • < 120/80 mmHg: optimal
    • 120 - 129/80 - 84 mmHg: normal
    • 130 - 139/85 - 89 mmHg: hochnormal
    • ab 140/90 mmHg: zu hoch

    Bluthochdruck kann auch bei normalem systolischen, aber erhöhtem diastolischen Wert vorliegen. Bei Menschen im Alter von über 80 Jahren gilt ein Bluthochdruck zwischen 140 und 160 mmHg als Grenzwert, der behandlungsbedürftig ist.

    Zu hohe Blutdruckwerte besser senken?

    Die Deutsche Hochdruckliga spricht sich für eine Absenkung des systolischen Blutdrucks auf Werte unter 130 mmHg aus, da damit kardiovaskuläre Vorteile verbunden seien. Die Diskussion über Blutdruckziele insbesondere bei älteren Menschen ist keine neue, schon die STEP-Studie aus 2021 zeigte, dass systolische Zielwerte zwischen 110 und 130 mmHg sinnvoll zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Auch die Gesamtmortalität sinke bei niedrigeren Werten. Viele Mediziner sprechen sich daher für eine aktive Senkung des Blutdrucks bei älteren Menschen aus, auch wenn die Werte noch nicht in bedrohlichen Höhen stagnieren. Dennoch gibt es auch gegenteilige Stimmen, wie die der Wissenschaftler des Instituts für Public Health der Charité Berlin. Sie stellten fest, dass bei über 80-Jährigen, die dauerhaft einen Blutdruck von weniger als 140/90 mmHg hatten, ein rund 40 Prozent höheres Sterberisiko vorlag als bei den Personen mit einem höheren Blutdruck. Sie empfehlen, einen erhöhten Blutdruck nicht pauschal, sondern individuell angepasst zu behandeln.

    Prof. Dr. Martin Middeke vom Hypertoniezentrum München HZM erklärte gegenüber Rosenfluh Publikationen zudem, dass abendliche Einnahmen von Medikamenten zur Blutdrucksenkung mit Vorsicht zu genießen seien. Sie seien nur nötig, wenn eine fehlende Nachtabsenkung des Blutdrucks vorläge. Gerade im höheren Alter käme es häufig zu einer normalen bis leicht überschießenden Nachtabsenkung mit beim Wecken reaktivem Anstieg des Blutdrucks. Dieser werde häufig als zu hoch eingestuft, sei aber ganz natürlich. Die regelmäßige Blutdruckkontrolle ist daher sinnvoll, zudem sollte vor der Medikation eine Langzeitbetrachtung des individuellen Blutdrucks erfolgen.

    Natürliche Blutdrucksenkung für Ü80-Jährige

    Ist der Blutdruck nur moderat erhöht und bereitet bisher keine gesundheitlichen Probleme, sollten ältere Menschen (ebenso wie jüngere) auf eine natürliche Regulation des Blutdrucks setzen. Die Deutsche Herzstiftung gibt entsprechende Tipps:

    • Genügend Bewegung: Sport sowie genügend Bewegung im Alltag können den Blutdruck um 5 bis 9 mmHg senken. Ausreichend sind dabei bereits fünf Mal pro Woche 30 Minuten Bewegung. Ideal sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walking.
    • Normalgewicht anstreben: Eine Gewichtsabnahme von durchschnittlich vier Kilogramm kann den systolischen Blutdruckwert um rund 4 mmHg senken. Jedes weitere Kilogramm kann noch einmal zu einer Senkung von 1 bis 2 mmHg führen. Eine spezielle Diät kann helfen.
    • Salzarme Ernährung: Das Einsparen rund eines Teelöffels Salz am Tag (rund fünf Gramm) kann zu einer Senkung des systolischen Wertes um 6 bis 8 mmHg führen. Es kann zudem helfen, kaliumreich zu essen.
    • Wenig Alkohol: Der Genuss von maximal 20 Gramm Alkohol bei Männern und höchstens 10 Gramm bei Frauen kann eine Blutdrucksenkung von 4 bis 7 mmHg bewirken. Auch der diastolische Wert kann um 3 bis 5 mmHg sinken.
    • Kein Nikotin: Rauchen erhöht den Blutdruck und schon eine Woche Verzicht auf Nikotin kann zu einer Blutdrucksenkung führen.
    • Kein Stress: Genügend Pausen, ausreichend Schlaf und aktive Entspannung lassen den Blutdruck sinken.
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