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Blutdruck senken: Welche Sofortmaßnahmen helfen wirklich?

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Blutdruck senken: Welche Sofortmaßnahmen helfen wirklich?

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    Ein zu hoher Blutdruck muss ärztlich überwacht und konsequent gesenkt werden. Auch mit Sofortmaßnahmen!
    Ein zu hoher Blutdruck muss ärztlich überwacht und konsequent gesenkt werden. Auch mit Sofortmaßnahmen! Foto: Britta Pedersen, dpa (Symbolbild)

    Zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall werden durch einen zu hohen Blutdruck begünstigt. Wer spürt oder weiß, dass der Blutdruck zu hoch ist, sollte Sofortmaßnahmen ergreifen. Doch welche helfen wirklich?

    Ab wann ist der Blutdruck zu hoch?

    Ärzte sprechen von einer Hypertonie, also einem zu hohen Blutdruck, wenn der in der Arztpraxis gemessene Wert mindestens zweimal 140/90 mmHG übersteigt, erklärt Dr. Max Fritschka, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie am Deutschen Herzzentrum der Charité gegenüber der Berliner Morgenpost. Er erklärt, dass ab diesen Werten blutdrucksenkende Medikamente eingenommen werden sollten, um dem Risiko für Gefäßerkrankungen sowie Herzinfarkt oder Schlaganfall vorzubeugen. Dr. Fritschka weist darauf hin, dass die American Heart Association den Grenzwert sogar auf 130/85 mmHg abgesenkt habe. Dieser gelte zwar nur in den USA, dennoch zeigt sich, dass die Grenze des normalen Blutdrucks eng ist. Als ideal gelten Werte von 120/80 mmHg.

    Wann hoher Blutdruck ein Notfall ist

    Die Praxisklinik Bornheim erklärt auf ihren Internetseiten, dass stark erhöhte Blutdruckwerte dringend behandelt werden müssten. Demnach ist für die Einstufung, ob der zu hohe Blutdruck einen Notfall darstellt oder nicht, weniger der absolute Blutdruckwert maßgeblich. Vielmehr ist relevant, ob sich gleichzeitig typische Hochdrucksymptome zeigen. Insgesamt muss für einen Notfall daher folgendes Bild vorliegen, wobei nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten müssen:

    • systolischer Blutdruckwert über 180 mmHg
    • diastolischer Blutdruckwert über 120 mmHg
    • Kopfschmerzen
    • Sehstörungen
    • Bewusstseinsstörungen
    • neurologische Ausfallerscheinungen
    • Übelkeit und Brechreiz
    • Benommenheit bis hin zur Kollapsneigung
    • Nasenbluten
    • Atemnot
    • Brustschmerzen

    Die Beschwerden können darauf hindeuten, dass die Herzkammern oder die Wände der Blutgefäße überfordert sind und dem hohen Druck nicht standhalten können. Lebensgefährliche Schäden drohen, auch Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzversagen können auftreten. Die genannten Symptome verbieten daher die Anwendung der Sofortmaßnahmen gegen hohen Blutdruck, sondern erfordern die umgehende Verständigung des Rettungsdienstes.

    Mit diesen Sofortmaßnahmen senken Sie einen zu hohen Blutdruck schnell und effektiv

    Verschiedene Hausmittel können den Blutdruck senken, was teilweise sogar wissenschaftlich nachgewiesen ist. Sofern es sich nicht um einen medizinischen Notfall handelt, empfiehlt das Internetportal praktischArzt die folgenden Mittel und Sofortmaßnahmen:

    • Zitrone: Dass Zitrone den Blutdruck senken kann, steht wissenschaftlich außer Frage. Grund ist das enthaltene Vitamin C, das entsprechend der Studien einer Verengung der Blutgefäße vorbeugen kann. Positiv wirken kann zudem das Pektin, das in der Schale der gelben Früchte enthalten ist. Um von der positiven Wirkung der Zitrone zu profitieren, kann ein Tee mit Zitronenextrakt zubereitet werden. Auch der Genuss von Zitronenwasser kann helfen, ebenso ein Mix aus Milch, gepresstem Knoblauch, gehackten Zwiebeln und Zitronensaft.
    • Rote Bete: Die Deutsche Herzstiftung erklärt, dass Rote Bete einen kurzzeitigen, wenn auch geringen Effekt auf zu hohen Blutdruck haben kann. Im Rahmen einer Studie mit 14 Freiwilligen wurde entdeckt, dass nach dem Trinken von Rote Bete Saft ein um 5 mmHg niedrigerer Blutdruck vorlag. Grund könnten die im Saft enthaltenen Nitrate sein, die durch Speichel in Nitrit umgewandelt werden. Dieses wiederum erweitert die Gefäße. Einen ähnlichen Effekt dürften auch andere nitratreiche Gemüse wie Weißkohl oder Fenchel haben.
    • Bitterschokolade: Schokolade, die einen Kakaoanteil von mindestens 85 Prozent hat, kann laut Deutscher Herzstiftung ebenfalls blutdrucksenkend wirken. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Flavonoide, die gefäßerweiternd wirken. Diesen Effekt kann auch Ingwer, der als Gewürz verwendet oder als Tee aufgegossen wird, haben.

    Wichtig: Alle diese Sofortmaßnahmen ersetzen keine medizinische Untersuchung des Bluthochdrucks oder eine nötige medikamentöse Therapie.

    Langzeitmaßnahmen bei Bluthochdruck

    Um gesund zu bleiben, braucht der Mensch genügend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Erholungszeiten. Genau diese Maßnahmen empfiehlt die Deutsche Herzstiftung auch bei der Langzeitbehandlung von Bluthochdruck:

    • Bewegen Sie sich ausreichend. Damit senken Sie die systolischen Blutdruckwerte um 5 bis 9 mmHg, die diastolischen Werte um 3 bis 5 mmHg. Mindestens fünf Mal pro Woche für je dreißig Minuten sollte moderater Sport auf dem Tagesplan stehen.
    • Streben Sie Normalgewicht an. Übergewicht ist für eine Blutdruckerhöhung verantwortlich. Mit einer Gewichtsabnahme von vier Kilogramm senken Sie den systolischen Blutdruckwert um rund 4 mmHg, den diastolischen Wert um 2 mmHg. Jedes weitere Kilogramm bringt zusätzliche 1 bis 2 mmHg. Das Normalgewicht sollte nicht überschritten werden.
    • Essen Sie salzarm. Um den systolischen Blutdruckwert um 6 bis 8 mmHg zu senken, sparen Sie täglich einfach einen Teelöffel voll Salz ein.
    • Verzichten Sie auf Rauchen und Alkohol. Allein der Verzicht auf Alkohol kann den systolischen Wert um 4 bis 7 mmHg und den diastolischen Wert um 3 bis 5 mmHg senken.

    Zusätzlich rät die Techniker Krankenkasse zu mehr Gelassenheit. Angst, Unruhe und Stress können für höhere Blutdruckwerte verantwortlich sein. Phasen von Anspannung sollten von Entspannungszeiten gefolgt sein. Die Anwendung von Entspannungstechniken und ausreichende Pausen sind wirksame Maßnahmen, um dem Stress zu begegnen und die innere Widerstandskraft zu stärken sowie den Blutdruck zu senken.

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