So wohnen Sie gesünder

In seinen eigenen vier Wänden will sich jeder wohl fühlen – und gesund bleiben. Das ist aber nicht immer ganz einfach, weil dazu viele Faktoren beitragen.
Diese fünf Bausteine stehen für gesundes Wohnen im Fokus:
- Luft
- Wasser
- Licht
- Temperatur
- Schall.
Sie kommen durch beeinflussbare und nicht beeinflussbare Faktoren zustande. So haben es im Normalfall Mieterinnen, Wohnungseigentümer oder Käuferinnen von Altbauten nicht in der Hand, welche Materialien zum Dämmen, als Putz oder im Mauerwerk verbaut sind. Nur wer selbst baut oder bauen lässt, kann von Anfang an auf schadstofffreie Baubiologie achten. Dafür, gesund zu wohnen, kann jedoch jeder etwas tun.
Saubere Luft für gesundes Wohnen
Frische und saubere Luft lässt sich in erster Linie durch den Wohnort beeinflussen. Wer mitten in der Stadt oder an einer großen Straße lebt, muss damit rechnen, beim Lüften auch dem Feinstaub Tür und Tor zu öffnen. Nur die neuesten Wohnungen sind heute mit einer Lüftungsanlage ausgestattet.
Trotzdem gilt: Regelmäßig lüften. Dies hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wohngesundheit. Gebäude sind heute aus Energiespargründen sehr dicht gebaut. Dadurch entsteht eine hohe Luftfeuchte und der Luftaustausch in den Räumen fehlt. So sollte bei einer Raumtemperatur zwischen 20 und 23 Grad die Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Sie erreicht man am einfachsten durch regelmäßiges Lüften.
Zudem sollte die Temperatur optimalerweise konstant gehalten werden, statt Räume abkühlen zu lassen und sie dann wieder warm zu heizen. Weitere Infos dazu wie die Wohnraumtemperatur sich auf die Gesundheit auswirkt finden Sie hier.
Auch Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima auf natürliche Weise. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit (was insbesondere in der Erkältungssaison vorteilhaft ist) und filtern Schadstoffe aus der Luft. Zimmerpflanzen sind beispielsweise in der Lage, Formaldehyd aus Spanplatten von Möbeln zu filtern. Ideale Raumluftverbesserer sind Drachenbaum , Bogenhanf und Einblatt. Sie mögen helle bis halbschattige Standorte.
Allergieauslöser beim Wohnen
Jeder dritte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens eine Allergie (Link setzten). Je nach Auslöser leiden Betroffene unter Symptomen wie starkem Schnupfen, Niesen, juckenden oder tränenden Augen, Juckreiz oder Hautekzemen. Erkrankungen wie Asthma und Neurodermitis können die Folge sein.
Ein Allergieauslöser daheim sind Schimmelpilze. Man findet sie nicht nur auf verdorbenen Lebensmitteln, sondern auch auf abgestorbenen Pflanzenteilen. Menschen mit einer Schimmelpilzallergie sollten deshalb Zimmerpflanzen lieber nicht ins Schlafzimmer stellen.
Außerdem: Pflanzen sparsam gießen und die Blumenerde häufiger austauschen. Um die Belastung generell so gering wie möglich zu halten, sollten Wohnräume regelmäßig stoßweise gelüftet werden.
Schimmel bildet sich oft auch an den Wänden, an Stellen, an denen die Luftzirkulation eingeschränkt ist, beispielsweise hinter Schränken. Hier kann sich Feuchtigkeit sammeln, sodass Stockflecken entstehen.
Gegen Schimmel beim Wohnen
Die Verwendung von Silikatfarben und Kalkputz kann der Ansammlung von Schimmelpilzen entgegenwirken. Wandbeschichtungen aus natürlichen Materialien wirken feuchtigkeitsregulierend, weil sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben.
Um Schimmelbefall vorzubeugen, sollte man außerdem dafür sorgen, dass Feuchtigkeit möglichst direkt abziehen kann. Türen und Fächer von Wasch- und Spülmaschinen also nach dem Waschen offen und auslüften lassen. Reinigungszubehör wie Lappen, Schwämme, Mopps nach der Nutzung gründlich auswringen und trocknen lassen. Riecht der Lappen unangenehm, ist es höchste Zeit für einen Wechsel.
Ein anderer „Luftverschmutzer“ sind Pollen. Wer auf sie allergisch reagiert, sollte in der kritischen Pollenflugzeit die Wohnung häufiger saugen und wischen als sonst. Pollenschutzgitter an den Fenstern halten zusätzlich Allergene fern. Abends hilft Haarewaschen dabei, die Pollen aus dem eigenen Bett fernzuhalten. Draußen getragene Kleidung legen Allergiker besser außerhalb des Schlafzimmers ab.
Reines Wasser für gesundes Wohnen
Wie gut das Wasser ist, das aus den Hähnen läuft, lässt sich kaum beeinflussen. Hierfür ist der örtliche Wasserversorger zuständig, der in Deutschland streng kontrolliert wird und im Normalfall für beste Trinkwasserqualität sorgt.
Bleiben noch die Rohre im Haus. Diese können bei Altbauten noch aus Blei sein. Hier hilft es schon, nicht das stehende Wasser aus dem Rohr zu verbrauchen, sondern den Hahn erstmal kurz laufen zu lassen und nur das frische Wasser herzunehmen.
Von Grund auf lässt sich die Wasserqualität im Haus auch über Wasserfilter- und Desinfektionsanlagen, Wasserenthärter und -entkalker verbessern, die den Wasserhähnen vorgeschaltet sind.
Licht für gesundes Wohnen am besten natürlich
Nach Möglichkeit sollte man natürliches Licht durch Fenster vor künstlichen Lichtquellen bevorzugen. Wird doch künstliches Licht gebraucht, gilt es die richtigen Lichtfarben anhand der Bedürfnisse zu wählen. So sorgt warmweiß (2.700 – 3.300 Kelvin) abends für Entspannung während Neutralweiß (3.300 – 5.300 Kelvin) morgens munter macht.

Bei der Beleuchtung des Arbeitsplatzes ist auf flackerfreies Licht zu achten, denn es strengt die Augen weniger an und man bleibt länger konzentriert. Abends sollte man blaues Licht (z.B. von Smartphone- oder Computer-Bildschirmen) vermeiden, weil es sich negativ auf den Schlaf auswirkt. Gut sind auch Lichtwecker und Tageslichtlampen, die den Schlaf-Wach-Rhythmus positiv unterstützen können.
So wenig Schall wie möglich für gesundes Wohnen
Geräusche können von draußen eindringen, zum Beispiel Straßenlärm sowie der Rasenmäher vom Nachbarn oder sie werden im Gebäude erzeugt, beispielsweise wenn man die Schritte der Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Stockwerk drüber oder auch die Klospülung von Familienmitgliedern hört.
In jedem Fall gilt es möglichst viel von diesen Geräuschen draußen zu lassen oder zumindest zu mindern. Deshalb ist der Schallschutz beim Wohnen wichtig. Unter Schallschutz werden Maßnahmen verstanden, die die Schallübertragung von einer Schallquelle zu einem Empfänger mindern. Vom Menschen hörbar sind Schallschwingungen im Frequenzbereich von 20 bis 20 000 Hertz. Der Frequenzbereich von 100 bis 3 200 Hertz ist für den Schallschutz von besonderer Bedeutung, da dieser vom Gehör besonders deutlich wahrgenommen wird. Deshalb gilt es Schallübertragung zu vermeiden.
Raumakustik beeinflusst Wohlbefinden
Während Schall von außen, der in die Wohnung dringt, nur durch schwere Bauteile gemindert werden kann, gibt es im Innenbereich andere Möglichkeiten. Grundsätzlich beeinflusst nämlich auch die Raumakustik das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. Der Trend zur Gestaltung von Wohnräumen mit schallharten Materialien wie glatten Böden, harten Wänden und großen Fensterflächen sorgt jedoch dafür, dass unangenehme Hall- und Flatterecho-Effekte auftreten.
Solche Räume sollten deshalb unbedingt mit schallabsorbierenden Materialien wie Teppichen, Vorhängen oder Polstermöbeln mit Stoffbezügen ausgestattet werden. Auch spezielle bauliche Maßnahmen, wie Schallschutzdecken oder akustisch wirksame Putze schützen hier vor Hall und Echo.