Startseite
Icon Pfeil nach unten
Gesund leben
Icon Pfeil nach unten

Wolfsstunde: Warum wir zwischen 3 und 4 Uhr nachts häufig aufwachen

Schlaf

Wolfsstunde: Warum wir zwischen 3 und 4 Uhr nachts häufig aufwachen

    • |
    • |
    • |
    Warum wache ich immer zwischen 3 und 4 Uhr nachts auf? In der Wolfsstunde können hormonelle Ungleichgewichte Ihren Schlaf stören. Warum das so ist und was beim Einschlafen hilft.
    Warum wache ich immer zwischen 3 und 4 Uhr nachts auf? In der Wolfsstunde können hormonelle Ungleichgewichte Ihren Schlaf stören. Warum das so ist und was beim Einschlafen hilft. Foto: Pormezz, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Die meisten Deutschen wachen nachts durchschnittlich knapp zweimal auf – jeder Fünfte sogar bis zu fünfmal pro Nacht. Besonders häufig passiert das in der sogenannten Wolfsstunde, der Zeit zwischen drei und vier Uhr morgens. Doch warum werden wir gerade zu dieser Uhrzeit so oft aus dem Schlaf gerissen? Dieser Artikel erklärt, was hinter der Wolfsstunde steckt, welche Ursachen das nächtliche Aufwachen zur Wolfsstunde haben kann und was helfen kann, schneller wieder einzuschlafen.

    Schlaf: Was ist die Wolfsstunde?

    Die Wolfsstunde bezeichnet die Zeit zwischen drei und vier Uhr morgens. Viele Menschen berichten, dass sie genau dann plötzlich aus dem Schlaf aufwachen. Aber warum wacht man besonders häufig zu dieser bestimmten Uhrzeit auf? Der Begriff stammt T-Online zufolge aus dem Altertum und beschreibt die tiefste Nachtstunde, in der außer den nachtaktiven Wölfen niemand mehr wach war. Früher galt diese Zeit als besonders unheimlich, weil die Straßen menschenleer waren und nur das Heulen der Wölfe zu hören war.

    Warum wacht man während der Wolfsstunde auf?

    Warum wachen so viele Menschen zwischen drei und vier Uhr morgens auf? Diese Frage beschäftigt nicht nur Schlafmediziner, sondern auch viele Betroffene. Tatsächlich zeigen aktuelle Studien der Pronova BKK, dass die meisten Deutschen in vier von sieben Nächten nicht durchschlafen können und teilweise sogar bis zu fünfmal pro Nacht aufwachen. Doch woran liegt das? Meist steckt der Gang zur Toilette, Sorgen oder störende Umweltfaktoren dahinter. Das Aufwachen zur Wolfsstunde hat jedoch noch andere Ursachen:

    • Hormonelle Faktoren: Der Schlafexperte Alfred Wiater von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin erklärt im Interview mit T-Online: In dieser Phase erreicht das Schlafhormon Melatonin seinen Höchstwert. Der Serotonin- und Cortisolspiegel ist jedoch besonders niedrig.  Das kann dazu führen, dass wir leichter aufwachen und uns oft emotional labil fühlen. „Dieses hormonelle Ungleichgewicht erfolgt zu einer Zeit, in der die Schlaftiefe nachgelassen hat und wir leichter aufwachen“, erklärt Wiater.
    • Leichte Schlafphasen: Unser Schlaf besteht aus mehreren Schlafzyklen von jeweils etwa 90 Minuten, die sich laut dem Robert Koch-Institut aus verschiedenen Schlafstadien zusammensetzen: Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf. In den frühen Morgenstunden, also rund um die Wolfsstunde, nimmt der Anteil des REM-Schlafs zu, während der Tiefschlaf abnimmt. In dieser leichteren Schlafphase ist unser Gehirn besonders aktiv – fast so sehr wie im Wachzustand. Reize wie Geräusche, eine volle Blase oder Temperaturveränderungen werden jetzt schneller wahrgenommen. Auch körperliche Reaktionen wie Frieren, Schwitzen oder Harndrang können laut Wiater in dieser Zeit häufiger auftreten, was das Aufwachen zusätzlich begünstigt.

    Nach dem Aufwachen: Wie kann ich schneller einschlafen?

    Besonders in der Wolfsstunde kann es einem schwerfallen, wieder einzuschlafen. Laut der Pronova Schlafstudie haben vor allem Frauen Schwierigkeiten beim Einschlafen: Während 36 Prozent der Frauen angeben, eher schwer oder sehr schwer einzuschlafen, sind es bei den Männern nur 25 Prozent. Wer nachts wach liegt, greift zudem häufiger zu Schlafmitteln. Die Studie zeigt, dass fast 40 Prozent der Deutschen gelegentlich Schlafmittel nutzen. Doch sind Schlafmittel auf Dauer gesund?

    Der Schlafexperte Gerd Herold rät im Interview mit der Pronova insbesondere von melatoninhaltigen Präparaten ab, da diese Nebenwirkungen, wie verminderte Aufmerksamkeit oder verlängerte Reaktionszeiten, am Folgetag verursachen können. Pflanzliche Mittel wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse sind besser verträglich und können unbedenklich eingenommen werden. Wer jedoch ganz auf Schlafmittel verzichten möchte, dem empfiehlt Herold folgende einfache, aber wirksame Tipps:

    1. Jeden Abend zur gleichen Uhrzeit ins Bett gehen.
    2. Entspannungsübungen durchführen, wie beispielsweise Atemtechniken.
    3. Ein beruhigendes Getränk vor dem Schlafengehen trinken.
    4. Die Bettdecke auf die kühle Seite wenden.
    5. Das Schlafzimmer so gut wie möglich abdunkeln.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden