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Starkes Schwitzen beim Schlafen - auf diese Warnzeichen sollten Sie achten

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Starkes Schwitzen beim Schlafen - auf diese Warnzeichen sollten Sie achten

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    Schweißgebadet aufgewacht? In heißen Sommernächten ist starkes Schwitzen ganz normal. Doch manchmal kann nächtliches Schwitzen auch ein Warnsignal für schwerwiegende Krankheiten sein.
    Schweißgebadet aufgewacht? In heißen Sommernächten ist starkes Schwitzen ganz normal. Doch manchmal kann nächtliches Schwitzen auch ein Warnsignal für schwerwiegende Krankheiten sein. Foto: stokkete, stock.adobe.com (Symboldbild)

    Fast jeder ist schon einmal schweißgebadet aufgewacht. Ob nach einem intensiven Albtraum oder beim „Ausschwitzen“ einer Erkältung oder Grippe. Schwitzen ist völlig normal und sogar gesund. Manchmal kann übermäßiges Schwitzen aber auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Der folgende Artikel zeigt, warum wir im Schlaf schwitzen, welche weiteren Symptome dabei auftreten können, wann nächtliches Schwitzen bedenklich wird und was dagegen helfen kann.

    Was ist Nachtschweiß?

    Schwitzen ist ganz normal. Unser Körper nutzt diesen Mechanismus, um seine Temperatur zu regulieren. Besonders nachts fährt er herunter, die Körpertemperatur sinkt und über die Haut wird Schweiß abgegeben. Das ist wichtig: Denn laut Kardiologe Dr. Frank-Chris Schoebel bleibt nur so die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit erhalten. Tagsüber liegt die optimale Temperatur bei 36,5 °C. Nachts sinkt der Wert für gewöhnlich. Schwankt die Körpertemperatur, muss der Körper laut Dr. Schoebel dem entgegensteuern, was zu übermäßigem Schwitzen führen kann.

    Symptome von Nachtschweiß

    Nachtschweiß kann nicht nur den Schlaf rauben, sondern auch auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen. Vor allem, wenn weitere Beschwerden auftreten, kann übermäßiges Schwitzen bedenklich werden. Laut der digitalen Arztpraxis doktor.de zählen zu den möglichen Begleitsymptomen:

    • Herzrasen
    • Kopfschmerzen
    • Muskelschmerzen
    • Müdigkeit und Trägheit
    • Starker, ungewollter Gewichtsverlust
    • Hohes Fieber

    Wann wird Nachtschweiß gefährlich?

    Wer nachts so viel schwitzt, dass die Kleidung und Bettwäsche am nächsten Morgen durchnässt ist, der leidet unter übermäßigem Nachtschweiß. In der Medizin spricht man laut dem Deutschen Ärzteblatt hierbei von einer Hyperhidrose, von der rund 3 Prozent der Bevölkerung betroffen sind.

    1. Primäre Hyperhidrose: Die primäre Hyperhidrose ist laut dem Deutschen Ärzteblatt die häufigste Form und tritt meist ohne erkennbare Ursache auf. Betroffene schwitzen vor allem an bestimmten Körperstellen wie Achseln, Händen, Füßen oder im Gesicht.
    2. Sekundäre Hyperhidrose: Die sekundäre Hyperhidrose hingegen kann ein Warnsignal sein: Sie entsteht laut dem Deutschen Ärzteblatt als Folge von Störungen des Nervensystems.

    Wer regelmäßig und länger als 4 Wochen stark schwitzt sollte laut doktor.de einen Arzt aufsuchen.

    Ursachen von übermäßigem Schwitzen

    Besonders Menschen mit stärkerer Körperbehaarung schwitzen laut dem Deutschen Ärzteblatt oft mehr, da Schweiß auf der Haut schlechter verdunsten kann und so die Schweißproduktion zusätzlich angeregt wird. Warum manche Menschen nachts stärker schwitzen als andere, kann noch weitere Gründe haben. Laut dem Deutschen Ärzteblatt und Doktor.de zählen dazu folgende:

    1. Schlechte Umgebungsbedingungen
    2. Psychische Belastungen
    3. Hormonelle Veränderungen
    4. Gesundheitliche Ursachen

    Schlechte Umgebungsbedingungen

    Besonders im Sommer steigt die nächtliche Schweißproduktion deutlich an. Hohe Temperaturen, feuchte Luft oder eine zu warme Schlafumgebung fördern das Schwitzen im Schlaf. Auch dicke Bettdecken oder ein zu warmer Pyjama können den Körper zusätzlich belasten, so doktor.de.

    Psychische Belastungen

    Schwitzen kann auch durch emotionale Auslöser entstehen. Reagiert der Körper auf emotional ergreifende Prozesse, beispielsweise bei Albträumen, so kann sich das Schwitzen laut dem Deutschen Ärzteblatt vermehren. Wer dazu unter Depressionen leidet und bestimmte Medikamente, wie Antidepressiva, einnimmt, dessen Schweißproduktion kann sich weiter verstärken.

    Hormonelle Veränderungen

    Auch hormonelle Veränderungen können einen ganz schön ins Schwitzen bringen. Das merken besonders Frauen in den Wechseljahren. Doch auch während der Schwangerschaft und zu bestimmten Zeiten im Menstruationszyklus kann die Schweißproduktion steigen. Das liegt an den stark schwankenden Spiegeln der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Laut dem Deutschen Ärzteblatt kann ein erhöhter Östrogenwert die Körpertemperatur senken und die Schweißrate erhöhen. Progesteron hingegen senkt die Schweißrate und erhöht die Körpertemperatur.

    Gesundheitliche Ursachen

    Neben meist harmlosen Infekten, wie einer Erkältung oder Grippe, können auch ernstere Erkrankungen hinter starkem Nachtschweiß stecken. Doktor.de nennt unter anderem:

    • Schilddrüsenüberfunktion
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Neurologische Störungen, wie Parkinson
    • Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes
    • Infektionen, wie Malaria und Borreliose

    Dazu können Schlafkrankheiten, wie die Schlafapnoe, Narkolepsie, aber auch Hypersomnie laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zu übermäßigem nächtlichem Schwitzen führen.

    Das hilft gegen Nachtschweiß

    Nachtschweiß lässt sich oft mit einfachen Maßnahmen lindern. Entscheidend ist, die Ursache zu erkennen und gezielt zu behandeln. In erster Linie sollten laut doktor.de die eigenen Lebensgewohnheiten und die Schlafumgebung optimiert werden. Denn Faktoren wie ein zu warmer Pyjama, ein aufgeheiztes Schlafzimmer oder zu viel Stress am Tag können nächtliches Schwitzen begünstigen.

    Auch Schlafstörungen wie Insomnie können den Schlafrhythmus stören und das Schwitzen verstärken. Eine gute Schlafhygiene ist laut DGSM entscheidend. Dazu zählen:

    • Verzicht auf Bildschirmzeit, Alkohol, Nikotin und Koffein vor dem Zubettgehen
    • Eine ruhige, kühle und gut gelüftete Schlafumgebung
    • Regelmäßige Schlafenszeiten

    Liegt dem Nachtschweiß jedoch eine ernsthafte Erkrankung zugrunde, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. Das rät auch Doktor.de. Das Deutsche Ärzteblatt führt hierzu zwei Behandlungsmethoden auf:

    1. Topische Anwendungen: Bei leichteren Formen kann eine regelmäßige Anwendung von aluminiumhaltigen Deos helfen. Diese verschließen die Schweißdrüsenkanäle und reduzieren so die Schweißproduktion. Aluminiumhaltige Produkte standen lange im Verdacht, gesundheitsschädlich und sogar krebsfördernd zu sein. Aktuelle Studien, wie die des Bundesinstituts für Risikobewertung aus 2023, zeigen jedoch, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung von aluminiumhaltigen Deos nur sehr gering ist. Allerdings kann es bei der Anwendung laut dem Deutschen Ärzteblatt zu Hautreizungen oder auch einem brennenden Gefühl kommen.
    2. Operative Behandlung: In schweren Fällen kann laut dem Deutschen Ärzteblatt auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Dabei werden entweder die Schweißdrüsen beispielsweise in den Achselhöhlen entfernt oder bestimmte Nervenbahnen (Ganglien) durchtrennt, die das Schwitzen steuern. Diese Eingriffe bergen jedoch Risiken wie Pneumothorax, Hämatothorax, das Horner-Syndrom, Infektionen, Narbenbildung oder Hautverfärbungen.
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