Die richtige Einschlafposition zu finden, kann schon schwierig genug sein. Wenn dann noch Schulterschmerzen dazukommen, wird erholsamer Schlaf fast unmöglich. Besonders nachts können Schulterschmerzen als sehr quälend empfunden werden. Oft ist die Ursache harmlos: eine falsche Schlafposition, eine ungünstige Matratze oder ein zu hohes Kissen. Doch in manchen Fällen steckt mehr dahinter. Dieser Artikel zeigt, welche Ursachen hinter den Schulterschmerzen stecken könnten und was dagegen helfen kann.
Wie erkenne ich Schulterschmerzen?
Die Schulter ist eines der beweglichsten Gelenke des Körpers und besteht aus einem komplexen Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern. Diese Struktur ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit, macht das Gelenk aber auch anfällig für Verletzungen und Überlastungen. Laut einer Jama-Studie klagen bis zu 26 Prozent der Erwachsenen über Schulterschmerzen. Diese können in der Nacht laut dem Deutschen Ärzteblatt besonders stark auftreten, wenn man auf der betroffenen Seite liegt und das Gewicht zusätzlich Druck ausübt.
Wie äußern sich die Schmerzen in der Nacht?
Zu den stechenden oder dumpfen Schmerzen in der Schulter können Bewegungseinschränkungen hinzukommen. Prof. Dr. Sven Ostermeier von der orthopädischen Gelenk-Klinik erklärt, dass Betroffene oft den Arm nicht mehr anheben oder über den Kopf führen können. Auch Schmerzen im Nackenbereich oder Oberarm und Taubheitsgefühle können dazu auftreten.
Ursachen von Schulterschmerzen
Schulterschmerzen können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Laut Prof. Dr. Ostermeier reichen diese von Unfällen und Stürzen über Haltungsschwächen, Sehnen oder Schleimbeutelentzündungen bis hin zu stoffwechselbedingten Erkrankungen wie einer Schilddrüsenfehlfunktion. Doch was verursacht konkret Schulterschmerzen beim Schlafen?
Woher kommen die Schulterschmerzen nach dem Schlafen?
Auch Gründe für nächtliche Schulterbeschwerden sind oft vielfältig. Eine ungünstige Schlafposition oder ein ungeeignetes Kissen können dazu laut Physiotherapeuten Alexandros Swoch die Beschwerden weiter verschlimmern. Ebenso kann ein Bewegungsmangel oder eine einseitige Belastung, wie etwa durch dauernde Büroarbeit im Sitzen, die Schulter überlasten. Neben äußeren Faktoren gibt es laut dem St. Anna Hospital aber auch medizinische Ursachen, die häufig mit nächtlichen Schulterschmerzen in Verbindung stehen:
- Rotatorenmanschettenruptur: Eine Verletzung der Sehnen zwischen Oberarm und Schulter ist die häufigste Ursache für Schmerzen in der Schulter. Laut dem Deutschen Ärzteblatt geht bei Menschen zwischen 50 und 60 Jahren rund 85 % der Schulterschmerzen auf diese Ruptur zurück.
- Impingement-Syndrom: Beim sogenannten Impingement-Syndrom werden Sehnen oder Schleimbeutel im Schultergelenk eingeengt, was zu Reizungen und Schleimbeutelentzündungen führen kann. Besonders beim Liegen auf der betroffenen Seite verstärken sich die Beschwerden. Auch dieses ist laut dem Deutschen Ärzteblatt neben der Rotatorenmanschettenruptur eine der häufigsten Ursachen von Schulterschmerzen: Rund 75 % der Schulterschmerzen liegen am Impingementsyndrom.
- Kalkschulter: Bei der Kalkschulter lagern sich Kalziumsalze in den Sehnen ab, oft aufgrund von Durchblutungsstörungen. Die Schmerzen können lange unbemerkt bleiben und plötzlich besonders stark auftreten.
- Schulterarthrose: Verschleißerscheinungen im Schultergelenk, insbesondere die Schulterarthrose (Omarthrose), führen häufig zu dauerhaften Schmerzen und schränken alltägliche Bewegungen ein. Laut dem Deutschen Ärzteblatt sind besonders Menschen über 70 Jahre von dieser Gelenkerkrankung betroffen.
Dazu können laut Prof. Dr. Ostermeier auch Entzündungen in der Schulterkapsel, die sogenannte Frozen Shoulder oder Rheuma, Ursachen für stechende Schmerzen in der Schulter sein.
Was hilft gegen Schulterschmerzen beim Schlafen?
Für eine optimale Entlastung der Schulter und der Wirbelsäule während des Schlafs ist laut Prof. Dr. Ostermeier ein nicht zu hohes oder zu hartes Kissen sowie eine an die Körperform angepasste Matratze entscheidend, um die natürliche S-Form der Wirbelsäule zu unterstützen. Die Behandlung von Schulterschmerzen richtet sich dazu immer nach der Art, Ursache und Dauer der Beschwerden. Laut Prof. Dr. Ostermeier sollten Betroffene spätestens dann ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn die Schmerzen länger als 3 Monate anhalten. Je nach Dauer der Beschwerden unterscheidet man zwischen akuten, subakuten und chronischen Schulterschmerzen:
unter 6 Wochen | Akute Schulterschmerzen |
zwischen 6 und 12 Wochen | Subakute Schmerzen |
ab 3 Monaten | Chronische Schulterschmerzen |
Behandlung von akuten Schulterschmerzen:
In der akuten Phase stehen laut dem Deutschen Ärzteblatt zunächst Schonung und zielgerichtete Schmerztherapie im Vordergrund. Prof. Dr. Ostermeier, ergänzt hierzu folgende Maßnahmen:
- Massagen zur Lockerung
- Wärme- oder Kältetherapie
- Physiotherapie
- Stoßwellentherapie
- Dehnübungen für Nacken, Schulter und Brustmuskulatur
- Entzündungshemmende Medikamente und Kortison-Injektionen
Sind die Schmerzen nach 3 Monaten immer noch nicht besser, können laut dem Deutschen Ärzteblatt operative Maßnahmen ergriffen werden.
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