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Ohne Kopfkissen schlafen – ist das gesund?

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Ohne Kopfkissen schlafen – ist das gesund?

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    Nackenschmerzen können durch das Schlafen mit Kopfkissen begünstigt werden. Worauf es dabei ankommt und wie gesund das Schlafen ohne Kissen wirklich ist.
    Nackenschmerzen können durch das Schlafen mit Kopfkissen begünstigt werden. Worauf es dabei ankommt und wie gesund das Schlafen ohne Kissen wirklich ist. Foto: Antonioguillem, stock.adobe.com (Symboldbild)

    Viele kennen das Problem: Ein zu weiches, zu hartes oder schlicht ungeeignetes Kopfkissen sorgt nachts für Nackenverspannungen, Schmerzen oder einen unruhigen Schlaf. Da liegt es nahe, das Kissen einfach wegzulassen – aber ist das wirklich gesünder? Kann der Verzicht auf das Kopfkissen tatsächlich helfen, Beschwerden zu lindern, oder entstehen dadurch ganz neue Probleme? Dieser Artikel zeigt, warum manche Kissen Schmerzen verursachen können und welche Vor- und Nachteile das Schlafen ohne Kopfkissen mit sich bringen kann.

    Welches Kopfkissen ist ungesund?

    Rund 6 Millionen der Deutschen leiden laut dem Deutschen Ärzteblatt unter Schlafstörungen. Die Folgen sind weitreichend: Ein- und Durchschlafstörungen können das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhen. Eine der Ursache kann auch das eigene Kopfkissen sein.

    Ein gemütliches Kissen ist entscheidend für einen erholsamen Schlaf. Doch weder zu weich noch zu hart ist ideal, wie Susan J. Gordon vom International Centre for Allied Health Evidence (Australien) in einer Studie zeigte. Sie untersuchte die Schlafqualität von 106 Erwachsenen zwischen 18 und 60 Jahren mit verschiedenen Kissenarten – von Polyester über Schaumstoff, Konturschaum, Feder- bis Latexkissen. Das Ergebnis: Federkissen schnitten am schlechtesten ab. Die Teilnehmer wachten am häufigsten auf, und mehr als die Hälfte klagte über Nackensteifigkeit. Am wenigsten nächtliche Störungen gab es bei den Latexkissen.

    Doch warum ist das so? Laut Gordon soll ein Kissen die Halswirbelsäule in ihrer natürlichen Position stützen. Ist das nicht der Fall, drohen Schlafstörungen, Nackenschmerzen oder Kopfschmerzen am nächsten Tag. Eine aktuellere Studie aus 2021 zeigt aber, dass es besonders auf eines ankommt: Besonders Höhe und Form des Kissens sind entscheidend. Bei über 550 Befragten wirkten Gummi- und auch Federkissen am effektivsten gegen Nackenschmerzen. Die Kissenwahl ist also individuell und sollte immer an die eigene Schlafposition, den Körperbau und die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

    Ist es gesünder, ohne Kissen zu schlafen?

    Ein gutes Kissen kann laut verschiedenen Studien die Schlafqualität verbessern, Nacken und Wirbelsäule optimal stützen und so Verspannungen sowie Schmerzen vorbeugen. Doch wie gesund ist es wirklich, ganz auf das Kissen zu verzichten? Fördert das Schlafen ohne Kissen womöglich sogar Schlafstörungen oder Beschwerden im Nacken- und Rückenbereich? Die Forschung zu diesem Thema ist bislang noch begrenzt. Es gibt aber vereinzelte Studien, die darauf hindeuten, dass das Schlafen ohne Kopfkissen wirklich gesünder sein könnte. Das Vinmec International Hospital hat sich mit den Auswirkungen des Schlafens ohne Kissen beschäftigt und folgende Vor- und Nachteile aufgeführt:

    Vorteile:

    1. Nacken- und Rückenschmerzen können gelindert werden
    2. Falten können reduziert werden
    3. Akne kann reduziert werden

    Nachteile:

    1. Körperhaltung kann sich verschlechtern
    2. Nacken- und Rückenschmerzen können begünstigt werden

    Nacken- und Rückenschmerzen können sowohl beim Schlafen mit als auch ohne Kissen entstehen. Doch wie kann das sein? Die richtige Schlafposition macht es aus! Bauchschläfer sollten auf das Kopfkissen verzichten, wohingegen Rücken- und Seitenschläfer mit Kissen schlafen sollten. Das liegt daran, dass ein hohes Kissen bei Bauchschläfern den Nacken in eine unnatürliche Position drücken kann, wodurch die natürliche Krümmung der Halswirbelsäule verzogen und zusätzlich belastet wird. Das kann laut Vinmec zu einem steifen Nacken und Schmerzen im Rückenbereich führen. Für Bauchschläfer ist das Schlafen ohne Kissen daher meist die gesündere Wahl.

    Anders sieht es bei Seiten- und Rückenschläfern aus: Hier sorgt ein passendes Kissen dafür, dass Kopf und Nacken optimal gestützt werden und die Wirbelsäule ihre natürliche Ausrichtung behält. Ohne Kissen oder auch mit einem zu weichen Kissen könnte der Nacken nicht ausreichend gestützt werden, was die Schmerzen im Nacken und Rücken begünstigen kann. So auch Matthew O’Rourke, Physiotherapeut am Spaulding Rehabilitation Hospital: „If your neck is bent in any way for an extended period of time, you‘ll get uncomfortable“. („Wenn der Nacken über längere Zeit in irgendeiner Weise gebeugt ist, wird es unangenehm.“). Wie gesund das Schlafen ohne Kopfkissen ist, hängt also maßgeblich von der eigenen Schlafposition ab.

    Fazit

    Ohne Kissen zu schlafen, kann für manche Menschen tatsächlich Vorteile bringen; für andere jedoch eher Nachteile. Besonders Bauchschläfer können davon profitieren: Sie wachen am nächsten Morgen seltener mit Nacken- oder Rückenschmerzen auf, da der Nacken in einer natürlicheren Position bleibt. Für Rücken- und Seitenschläfer hingegen ist ein passendes Kissen unverzichtbar: Nur so wird die Halswirbelsäule optimal gestützt und entlastet, was Verspannungen und Schmerzen vorbeugt. Letztlich hängt die gesündeste Lösung also von der individuellen Schlafposition und den persönlichen Bedürfnissen ab.

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