Wer morgens mit Halsschmerzen aufwacht, denkt oft zuerst an eine beginnende Erkältung. Doch nicht immer sind Viren oder Bakterien schuld: Halsschmerzen nach dem Aufstehen können viele verschiedene Ursachen haben. Manchmal ist es einfach die zu hoch gestellte Heizung: Denn trockene Luft kann die Schleimhäute austrocknen und Schmerzen im Rachenraum verursachen. Dieser Artikel zeigt, woher der trockene Hals am Morgen noch kommen kann, welche Warnzeichen ernst genommen werden sollten und welche Hausmittel helfen.
Was sind Halsschmerzen und woher kommen sie?
Fast jeder kennt es: Man wacht morgens auf und spürt dieses unangenehme Brennen, Stechen oder Kratzen im Hals. Halsschmerzen direkt nach dem Aufwachen können ziemlich lästig sein. Manchmal sind sie sogar so stark, dass einem das Schlucken schwerfällt und somit Trinken und Essen zur Qual wird. Glücklicherweise lassen die Beschwerden im Laufe des Tages häufig von selbst wieder nach.
Doch woher kommen die Halsschmerzen am Morgen? Besonders nach dem Aufwachen können Halsschmerzen unangenehm sein. Das kann laut dem Zahnarzt Dr. Seidel daran liegen, dass über die Nacht weniger Speichel produziert wird und so die Schleimhäute und der Mundraum einfacher austrocknen können. Hinzu kommt, dass trockene Raumluft mit niedriger Luftfeuchtigkeit die Austrocknung und somit die Schmerzen verstärken kann. Im Schlafzimmer sollte laut dem Bundesamt für Gesundheit BAG die Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 50 Prozent liegen. Regelmäßiges Lüften und effizientes Heizen können also nicht nur das Risiko für Schimmel verringern, sondern auch unserem Hals guttun.
Woher kommen die Halsschmerzen nach dem Schlafen?
Bei Halsschmerzen wird meist als Erstes an eine Erkältung oder Grippe gedacht. In 80 Prozent der Fälle sind laut netdoktor.de auch Viren und Bakterien dafür verantwortlich. Klingen die Schmerzen jedoch schnell ab und gehen keine weiteren Symptome, wie Schnupfen, Husten oder Fieber einher, können auch nicht infektiöse Ursachen dahinterstecken. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) führt folgende auf:
- Rauchen: Bis zu 70 Prozent der Raucher leiden morgens unter Halsschmerzen.
- Schnarchen: Beim Schnarchen ist der Mund meist geöffnet, was den Rachenraum laut Dr. Seidel zusätzlich austrocknen kann.
- Überlastung der Stimme: Besonders Menschen, die beruflich viel und laut sprechen, wie etwa Lehrer, haben häufiger mit morgendlichen Halsschmerzen zu kämpfen. Laut DEGAM klagen bis zu 60 Prozent der Betroffenen darüber.
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Bestimmte Medikamente, wie ACE-Hemmer, Chemotherapeutika oder inhalative Kortikosteroide, können als Nebenwirkung Halsschmerzen verursachen. Laut DEGAM sind fast alle Patienten, die diese Medikamente regelmäßig einnehmen, betroffen.
- Umweltbedingungen: Auch Umweltfaktoren, wie zu trockene Luft oder Umweltverschmutzung, reizen die Schleimhäute zusätzlich. Wer am Arbeitsplatz industriellen Emissionen oder anderen Schadstoffen ausgesetzt ist, kann laut der DEGAM dadurch häufiger unter Halsschmerzen leiden.
Klingen die Halsschmerzen nicht ab und treten weitere Beschwerden auf, kann das auf eine bakterielle Infektion wie Scharlach oder eine Entzündung der Mandeln, des Kehldeckels oder des Rachenraums hinweisen. Aber auch auf ernst zu nehmende Erkrankungen wie die obstruktive Schlafapnoe, Reflux, Schilddrüsenerkrankungen oder das sogenannte Kawasaki-Syndrom. Die DEGAM nennt folgende Begleiterscheinungen, die Warnzeichen sein könnten:
- Hautveränderungen wie Ausschläge (Exantheme)
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Fieber
- Übelkeit
- Kopf- und Bauchschmerzen
- Atemnot
- Geschwollene Lymphknoten am Hals
Was hilft bei Halsschmerzen am Morgen?
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verschwinden laut DEGAM akute Halsschmerzen innerhalb einer Woche von selbst. Um die Beschwerden zu lindern, empfiehlt sie folgende Hausmittel:
- Viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten
- Körperliche Schonung
- Rauchen vermeiden
- Wadenwickel zum Fiebersenken
- Nicht-medizinische Lutschtabletten mit Menthol zur Kühlung und Schmerzlinderung
- Hausmittel wie Salbei oder Thymian
Von medizinischen Lutschtabletten, Gurgellösungen und Rachensprays mit Antiseptika oder lokalen Antibiotika rät die DEGAM ab, da sie meist keinen zusätzlichen Nutzen bringen und Nebenwirkungen mit sich bringen können.
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