Plötzliches Aufschrecken mitten in der Nacht, begleitet von Herzrasen oder Atemnot, kann sehr beunruhigend sein. Möglicherweise steckt dahinter eine nächtliche Panikattacke, die den Körper plötzlich in Alarmbereitschaft versetzt. Aber wie genau äußert sich so eine Panikattacke im Schlaf und was kann man dagegen tun? Hier erfahren Sie mehr.
Angstgefühle im Schlaf: So zeigt sich eine nächtliche Panikattacke
Wenn man mitten in der Nacht plötzlich aufschreckt und sich Angst breit macht, kann es sich um eine nächtliche Panikattacke handeln. Aber woran lässt sich das erkennen? Laut der Mayo Clinic kann ein panisches Erwachen mitten in der Nacht, begleitet von Herzrasen, Schwitzen oder Atemnot, auf eine solche Panikattacke im Schlaf hindeuten. Manche Betroffene zittern, andere verspüren Hitze- oder Kältegefühle, fühlen Schwindel oder haben das beklemmende Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte.
Obwohl die Beschwerden sehr beängstigend wirken und an ernste Erkrankungen wie einen Herzinfarkt erinnern können, sind die Symptome an sich nicht gefährlich. Denn so schnell die Panikattacke kommt, so schnell geht sie meistens auch wieder, in der Regel dauert sie laut der Mayo Clinic nur wenige Minuten.
Panikattacke im Schlaf: Mögliche Ursachen der nächtlichen Angst
Wer eine nächtliche Panikattacke hinter sich gebracht hat, fragt sich wohl als Nächstes, woher sie gekommen ist. Oft lässt sich das nicht eindeutig beantworten. Laut der Sleep Foundation spielen dabei aber sowohl persönliche Voraussetzungen als auch äußere Belastungen eine Rolle. Denn wer von Natur aus zu Ängstlichkeit neigt, schon in der Kindheit prägende Erlebnisse hatte oder genetisch vorbelastet ist, kann anfälliger für solche Panikattacken sein. Kommt dann noch Stress hinzu, etwa durch einen Trauerfall, belastende Ereignisse oder Sorgen im Job, kann dies einen nächtlichen Anfall auslösen.
Häufig entstehen nächtliche Panikattacken aber auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie die Sleep Foundation erklärt. So treten sie unter anderem in Kombination mit einer Panikstörung, Depression oder bipolarer Störung auf. Auch Schlafapnoe, eine posttraumatische Belastungsstörung sowie körperliche Leiden wie Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronische Schmerzen können beteiligt sein. Selbst der Lebensstil kann Einfluss haben: Übermäßiger Konsum von Koffein oder Nikotin, Alkoholmissbrauch oder der Entzug bestimmter Medikamente erhöhen das Risiko.
Nächtliche Panikattacke: Abgrenzung zum Nachtschreck
Neben nächtlichen Panikattacken gibt es noch ein weiteres Phänomen, das mit Angst in der Nacht in Verbindung steht: der sogenannte Nachtschreck. Laut der Barmer Krankenkasse handelt es sich dabei um eine Schlafstörung, die vor allem Kinder betrifft, in manchen Fällen aber auch bei Erwachsenen vorkommt. Typischerweise tritt sie in den ersten Stunden nach dem Einschlafen auf. Die Betroffenen richten sich dabei plötzlich auf, schreien laut, wirken verstört und haben oft einen erhöhten Puls sowie Schweißausbrüche.
Der Nachtschreck ähnelt also einer nächtlichen Panikattacke in mancher Hinsicht. Es gibt jedoch auch einen entscheidenden Unterschied, wie die Cleveland Clinic erklärt. Denn während eine Panikattacke Betroffene aus dem Schlaf reißt und ihnen die Angst bewusst ist, schläft man während des Nachtschrecks einfach weiter und erinnert sich am nächsten Morgen in der Regel auch nicht mehr daran.
Gibt es Sofortmaßnahmen gegen nächtliche Panikattacken?
Eine nächtliche Panikattacke kann für die betroffene Person sehr unangenehm sein. Während sie anhält, fällt es jedoch oft schwer, etwas dagegen zu tun. Laut der auf psychische Gesundheit spezialisierten Plattform Verywell Mind ist ein Grund dafür, dass solche Attacken plötzlich einsetzen und man im Moment selbst kaum Zeit hat, bewusst gegenzusteuern.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Symptome zu mildern und anschließend wieder zur Ruhe zu kommen. Wie das medizinisch geprüfte Gesundheitsportal Healthline erklärt, können eine ruhige, tiefe Atmung und das bewusste Entspannen angespannter Muskeln helfen. Auch Ablenkung, zum Beispiel durch ein kurzes Gespräch oder leichtes Rechnen im Kopf, kann den Fokus von den Symptomen weglenken. Kälte kann ebenfalls unterstützen, etwa durch Eis im Nacken oder ein Glas kaltes Wasser, das langsam getrunken wird. Manche Betroffene empfinden außerdem einen kurzen Spaziergang als hilfreich.
Panikattacke im Schlaf: Das kann man langfristig gegen die Panik tun
Wer immer wieder wegen nächtlichen Panikattacken aufwacht, kann mit einer passenden Behandlung oft erreichen, dass die Anfälle seltener werden oder weniger intensiv ausfallen. Wichtig ist hierbei aber, dass diese immer individuell abgestimmt und mit medizinischer Beratung erfolgen sollte.
Laut der Sleep Foundation gehören in vielen Fällen psychotherapeutische Verfahren wie die kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung. Ziel ist dabei, besser mit der Angst umzugehen, eigene Reaktionen zu verändern und Anzeichen einer Panikattacke als das zu erkennen, was sie sind, nämlich Angstsymptome und kein medizinischer Notfall.
Auch Medikamente können zum Einsatz kommen. Häufig verschreiben Ärztinnen und Ärzte Antidepressiva, in manchen Fällen auch andere Präparate oder beruhigende Mittel. Treten die Panikattacken im Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung auf, sollte auch diese behandelt werden, wie die Sleep Foundation erklärt. So könnte sich zum Beispiel eine Therapie gegen Schlafapnoe positiv auswirken.
Neben medizinischen Maßnahmen spielt die Selbstfürsorge eine wichtige Rolle. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Austausch mit nahestehenden Menschen können so helfen, das Risiko für erneute Attacken zu verringern.
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