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Welche Hormone steuern die Wechseljahre?

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Welche Hormone steuern die Wechseljahre?

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    Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren: Diese Hormone sind schuld an typischen Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
    Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren: Diese Hormone sind schuld an typischen Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Foto: Zadvornov, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und Gelenkschmerzen – die Wechseljahre bringen für viele Frauen spürbare Veränderungen mit sich. Doch wie kommt es eigentlich zu diesen typischen Beschwerden? Was passiert zu Beginn der Wechseljahre im Körper und wie verändern sich die Hormone im zunehmenden Alter? Dieser Artikel zeigt, wie sich der Hormonhaushalt in den Wechseljahren Schritt für Schritt wandelt, welche Auswirkungen die hormonellen Umstellungen auf Gesundheit, Gewicht und Stimmung haben können und was dagegen helfen kann.

    Welche Hormone steuern die Wechseljahre?

    Hormone sind Botenstoffe, die viele wichtige Vorgänge in unserem Körper steuern. Sie beeinflussen, wie wir uns fühlen, wie unser Stoffwechsel funktioniert, wie gesund unsere Knochen und Haut sind und sogar, wie wir schlafen. Besonders in den Wechseljahren spielen bestimmte Hormone eine zentrale Rolle. Doch welche sind das und wofür sind sie jeweils zuständig? Das Kinderwunsch und Hormon Zentrum führt folgende auf:

    1. Östrogen: Östrogen ist eines der weiblichen Geschlechtshormone und wird in den Eierstöcken gebildet. Neben dem Zyklus der Frau steuern Östrogene weitere Funktionen, wie die Knochengesundheit, den Fettstoffwechsel, die Haut, aber auch die Stimmung. Sinkende Östrogenspiegel sind hauptverantwortlich für viele typische Beschwerden in den Wechseljahren, wie Hitzewallungen und Schlafstörungen.
    2. Progesteron: Progesteron ist das zweite weibliche Geschlechtshormon, das auch in den Eierstöcken produziert wird. Während des Zyklus bereitet es die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor und wirkt zudem beruhigend, beeinflusst den Schlaf und auch die Haut- und Knochengesundheit. 

    Auch die beiden Steuerhormone FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) spielen eine zentrale Rolle in den Wechseljahren. Sie werden laut dem Menopausen Zentrum in der Hirnanhangdrüse gebildet und regen die Eierstöcke zur Produktion von Östrogen und Progesteron an. Wenn die Eierstöcke im Laufe der Wechseljahre weniger aktiv werden, steigt die Ausschüttung von FSH und LH deutlich an. So versucht also der Körper, die nachlassende Hormonproduktion der Eierstöcke auszugleichen. Ein erhöhter FSH- und LH-Spiegel im Blut ist deshalb laut dem Menopause Zentrum ein typisches Zeichen für den Beginn der Wechseljahre.

    Wie verändern sich die Hormone in den Wechseljahren?

    In den Wechseljahren gerät der Hormonhaushalt der Frau ganz schön ins Schwanken. Hinter den typischen Symptomen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafproblemen stecken komplexe hormonelle Prozesse. Doch wie genau verändern sich die Hormone im Laufe der Wechseljahre? Und warum führt das zu so vielen unterschiedlichen Beschwerden? Die Wechseljahre werden von dem Menopause Zentrum in 4 Phasen gegliedert:

    1. Prämenopause (ab 40): In der ersten Phase beginnen die Eierstöcke, weniger Östrogen und Progesteron zu produzieren. Besonders der Progesteronspiegel sinkt dem Menopause Zentrum zufolge sehr früh. Dadurch finden immer seltener Eisprünge statt, und es reifen weniger Eizellen heran. Das kann zu unregelmäßigen Zyklen und ersten Beschwerden wie Stimmungsschwankungen oder Schlafproblemen führen. Um die nachlassende Hormonproduktion auszugleichen, steigt der Spiegel der Steuerhormone FSH und LH stark an - folglich auch der Östrogenspiegel. Beginnt die Menstruation, sinkt dieser wieder rapide ab. So entstehen erste Schwankungen zwischen Östrogenüberschuss und Östrogenmangel, was ebenfalls Beschwerden auslösen kann.
    2. Perimenopause (ab 47): In der Perimenopause nimmt laut dem Menopause Zentrum die Produktion von Östrogen und Progesteron weiter ab. Die Zyklen können in dieser Phase noch unregelmäßiger und Blutungen stärker werden. Die Hormonschwankungen sind in dieser Zeit besonders ausgeprägt. Viele Frauen berichten von Hitzewallungen, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder Müdigkeit. Auch die Steuerhormone FSH und LH steigen weiter an, da der Körper versucht, die nachlassende Funktion der Eierstöcke auszugleichen.
    3. Menopause (ab 50): Die Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Regelblutung. Sie tritt laut dem Menopause Zentrum ein, wenn die Eierstöcke keine Eizellen mehr heranreifen lassen und kaum noch Östrogen oder Progesteron bilden. FSH und LH bleiben hingegen dauerhaft erhöht, um die Produktion wieder anzukurbeln - allerdings ohne Erfolg.
    4. Postmenopause (ab 52): In der letzten und auch längsten Phase der Wechseljahre beginnt der Körper sich allmählich auf den neuen Hormonhaushalt einzustellen. Die weiblichen Geschlechtshormone werden, wie das Menopause Zentrum erklärt, nun kaum oder gar nicht mehr produziert, dafür aber männliche Geschlechtshormone: die Androgene. Normalerweise wird ihre Wirkung durch Östrogen zum Teil gebremst. Da dieses aber kaum noch vorhanden ist, treten die Effekte der Androgene jetzt deutlicher hervor. Sie zeigen sich oft in Veränderungen wie Gewichtszunahme, dünner werdende Haut oder Haarwuchs im Gesicht. Dazu kann das Risiko für Osteoporose ansteigen.

    Welche Symptome bringen die hormonellen Veränderungen?

    Die Wechseljahre sind für viele Frauen mit körperlichen und seelischen Veränderungen verbunden. Das Menopause Zentrum nennt eine Vielzahl typischer Beschwerden:

    • Zyklusstörungen und Zwischenblutungen
    • Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
    • Erhöhte Müdigkeit
    • Schmerzen in Gelenken und Muskeln
    • Kopfschmerzen
    • Brustspannen
    • Gewichtszunahme
    • Schlafstörungen
    • Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche
    • Energielosigkeit
    • Dünne Haare bis Haarausfall
    • Trockene Haut und vermehrtes Haarwachstum im Gesicht
    • Wassereinlagerungen
    • Scheidentrockenheit und Libidoverlust

    Die Beschwerden in den Wechseljahren sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich – sowohl in ihrer Dauer als auch in ihrer Intensität. Während manche Frauen kaum oder gar keine Symptome spüren, erleben andere sehr ausgeprägte und belastende Beschwerden. Laut dem Deutschen Ärzteblatt erlebt etwa ein Drittel der Frauen die Wechseljahre nahezu beschwerdefrei oder nur mit leichten Symptomen. Ein weiteres Drittel hat wechselnde, mal stärkere und mal leichtere Beschwerden. Das letzte Drittel der Frauen leidet jedoch unter sehr ausgeprägten Symptomen, die den Alltag stark beeinträchtigen können.

    Welche Hormone helfen gegen Wechseljahres-Beschwerden?

    Bei starken Wechseljahresbeschwerden kann dem Menopause Zentrum zufolge eine Hormonersatztherapie (HRT) helfen. Dabei werden vor allem die Hormone Östrogen und Progesteron eingesetzt, um den Symptomen entgegenzuwirken. Die Behandlung mit bioidentischen Hormonen kann die Lebensqualität deutlich verbessern, birgt aber auch Risiken: Studien von Dr. Therese Johansson von der Universität Uppsala in Schweden zeigen, dass unter einer Hormontherapie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und venöse Thromboembolien ansteigen kann. Deshalb ist es, wie auch das Menopause Zentrum rät, sinnvoll, vor Beginn einer HRT immer eine ausführliche ärztliche Untersuchung und individuelle Risikoabwägung durchzuführen.

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