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Wechseljahre erkennen: Das sind die ersten Anzeichen

Frauengesundheit

Wechseljahre erkennen: Das sind die ersten Anzeichen

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    Starker Haarausfall kann das erste Anzeichen für die Wechseljahre sein. Warum diese auch schon vor 40 einsetzen können und wie man sie erkennt.  
    Starker Haarausfall kann das erste Anzeichen für die Wechseljahre sein. Warum diese auch schon vor 40 einsetzen können und wie man sie erkennt.   Foto: Monkey Business, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Gelenkschmerzen, Haarausfall oder Schlafstörungen - viele Frauen denken dabei nicht sofort an die Wechseljahre. Vor allem nicht, wenn sie noch keine 40 sind. Doch etwa 3,5 Prozent aller Frauen erleben die ersten Beschwerden der Wechseljahre bereits vor dem 40. Lebensjahr. Häufig werden die Symptome jedoch falsch gedeutet und andere Ursachen vermutet. Doch wie erkennt man die ersten Anzeichen der Wechseljahre? Dieser Artikel erklärt, warum manche früher in die Wechseljahre kommen als andere und was die typischen, ersten Anzeichen sein können.  

    Was sind die Wechseljahre?

    Die Wechseljahre bezeichnen eine ganz natürliche Phase im Leben jeder Frau, in der sich der Hormonhaushalt grundlegend verändert. In Deutschland befinden sich laut der Deutschen Menopause Gesellschaft (DMG) aktuell rund 9 Millionen Frauen in den Wechseljahren. Während dieser Zeit produzieren die Eierstöcke zunehmend weniger weibliche Geschlechtshormone, wie Östrogen und Progesteron. Dadurch bleibt der Eisprung aus und eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich. Doch wie erkennt man die Wechseljahre?

    Das typische Symptom für den Beginn der Menopause ist laut der Gynäkologin JoAnn V. Pinkerton vom University of Virginia Health System, wenn die Periode über ein Jahr hinweg ausbleibt. Die hormonellen Veränderungen und damit verbundene Beschwerden beginnen jedoch oft schon Jahre zuvor. Typische Symptome reichen laut dem Deutschen Ärzteblatt von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen und Schlafstörungen bis hin zu Stimmungsschwankungen. Die Intensität kann bei jeder Frau sehr unterschiedlich sein: Während etwa ein Drittel der Frauen kaum oder nur sehr leichte Beschwerden verspürt, leidet ein weiteres Drittel unter starken Symptomen, die den Alltag und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen können.

    Die 4 Phasen der Wechseljahre

    Das Menopause Zentrum unterteilt die Wechseljahre in vier Phasen, die sich anhand hormoneller Veränderungen und typischer Beschwerden erkennen lassen. Da die Symptome nicht immer eindeutig sind, kann laut dem Menopause Zentrum ein Hormontest helfen, die jeweilige Phase genauer zu bestimmen.

    1. Prämenopause: Diese erste Phase kann bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnen. Der Körper stellt sich langsam auf die hormonelle Umstellung ein und beginnt weniger Hormone zu produzieren – vor allem der Progesteronspiegel sinkt. Erste Anzeichen können verstärkte PMS-Symptome, Stimmungsschwankungen, vermehrte Müdigkeit, Kopfschmerzen oder sogar bereits erste Hitzewallungen sein.
    2. Perimenopause: In der Perimenopause nehmen die Beschwerden meist zu. Besonders körperliche Symptome wie Haarausfall, Gewichtszunahme und auch Inkontinenz können auftreten. Das liegt meist an den starken Schwankungen des Östrogenspiegels.
    3. Menopause: Die Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Regelblutung. Ab diesem Moment bleibt auch der Eisprung aus, sodass eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist. Die körperlichen und seelischen Beschwerden, die in der Perimenopause so intensiv waren, können in der Menopause nachlassen.
    4. Postmenopause: In der letzten Phase hat sich der Hormonspiegel dauerhaft niedrig eingestellt. Besonders der Östrogenwert bleibt gering, wodurch Osteoporose, Scheidentrockenheit, Hautalterung, aber auch Gewichtszunahme begünstigt werden können.

    Warum kommen manche Frauen früher in die Wechseljahre?

    Durchschnittlich beginnen die Wechseljahre laut dem Deutschen Ärzteblatt im 51. Lebensjahr. Doch bei etwa 3,5 Prozent der Frauen treten erste Symptome schon vor dem 40. Lebensjahr auf, erklärt das Deutsche Ärzteblatt. Auch wenn das vergleichsweise wenige Frauen betrifft, kann das frühe Einsetzen schwerwiegende Folgen mit sich ziehen: Das Risiko für Herzkrankheiten ist laut Studien vom Deutschen Ärzteblatt bis zu 50 Prozent höher und auch die Sterblichkeitsrate kann steigen. Doch warum kommen manche Frauen eigentlich früher in die Wechseljahre? Laut der Gynäkologin JoAnn V. Pinkerton können neben dem Lebensstil auch folgende genetische und umweltbedingte Faktoren die Ursache für verfrühte Wechseljahre sein:

    • Rauchen
    • Unterernährung
    • Autoimmunerkrankungen
    • Genetische Fehlbildungen, wie das Turner-Syndrom
    • Stoffwechselstörungen, wie Enzymmangel
    • Chemotherapien bei Krebspatienten
    • Entfernung der Eierstöcke oder Gebärmutter
    • Virusinfektionen, wie Mumps
    • Leben in großer Höhenlage

    Was sind die ersten Anzeichen der Wechseljahre?

    Die ersten Anzeichen der Wechseljahre treten meist schleichend auf und werden oft zunächst nicht mit hormonellen Veränderungen in Verbindung gebracht. Zu den typischen Symptomen, wie Hitzewallungen und Veränderungen im Zyklus, können laut der DMG auch weitere körperliche und seelische Beschwerden auftreten:

    • Schlafstörungen
    • Konzentrationsschwächen
    • Depressive Verstimmungen
    • Gelenkschmerzen
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

    Diese Beschwerden entstehen der DGM zufolge nicht durch den Hormonabfall. Vielmehr sind zu Beginn Schwankungen in der Eierstockfunktion die Ursache. Dabei kommt es häufig zu unregelmäßigen Eisprüngen: Eizellen reifen schneller oder mehrfach hintereinander heran, sodass der Zyklus aus dem Takt gerät.

    Was hilft gegen frühe Wechseljahres-Beschwerden?

    Um Wechseljahresbeschwerden wirksam zu behandeln, ist es entscheidend, zunächst die genaue Ursache zu klären. Diese kann nämlich laut DMG von Frau zu Frau unterschiedlich sein: Während bei manchen der Östrogenspiegel stark abfällt, erleben andere Schwankungen in der Eierstockfunktion. „Daher muss immer im Einzelfall abgewogen werden, wie man einer Frau in dieser Lebensphase am besten helfen kann.“, so die DMG-Präsidentin.  

    Hormonelle Behandlung

    Bei einem ausgeprägten Hormonabfall gelten der DMG zufolge bioidentische Hormone als besonders wirksam. Diese werden aus der Yamswurzel gebildet und entsprechen in der Struktur dem körpereigenen Hormon. In Form von Gelen, Sprays oder auch Pflaster können diese dann in den Körper gelangen. Von der Verabreichung in Tablettenform rät die DMG eher ab, da diese das Risiko für Thrombose, Brustkrebs und Schlaganfall erhöhen kann.

    Nicht-hormonelle Maßnahmen

    Ist die Ursache nicht hormonell bedingt, können laut DMG folgende Maßnahmen helfen:

    • Ausreichende Bewegung
    • Gesunde und nicht zu scharfe Ernährung
    • Kaffee, Alkohol und Nikotin Konsum reduzieren
    • Pflanzliche Wirkstoffe, wie Mönchspfeffer und Traubensilberkerzenextrakt
    • Pflanzliche Östrogene in Soja, Rhabarber, Weizenkeime oder Leinsamen
    • Salbei gegen Schweißausbrüche
    • Akupunktur
    • Entspannungstechniken, wie Yoga oder Hypnose
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