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Woher kommt plötzlich sehr hoher Blutdruck?

Blutdruck

Woher kommt plötzlich sehr hoher Blutdruck?

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    Für plötzlich hohen Blutdruck kommen verschiedene Ursachen infrage.
    Für plötzlich hohen Blutdruck kommen verschiedene Ursachen infrage. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Ein plötzlich stark erhöhter Blutdruck wirft viele Fragen auf. Warum steigt er so abrupt an, wann ist er gefährlich und wie sollte man reagieren? Hier erfahren Sie, welche Ursachen unter anderem dahinterstecken können, wie zwischen einer Krise und einem Notfall unterschieden wird und was dann zu tun ist.

    Plötzlich sehr hoher Blutdruck: Diese Auslöser können unter anderem dahinter stecken

    Ist der Blutdruck plötzlich viel zu hoch, kann das für Betroffene sehr beunruhigend sein. Schnell stellt sich dann die Frage, woher dieser plötzliche Anstieg eigentlich kommt. Laut der Deutschen Herzstiftung gibt es dabei eine ganze Reihe möglicher Auslöser: 

    • Bei Menschen, die bereits Bluthochdruck haben, können zum Beispiel Probleme mit der Medikamenteneinnahme eine Rolle spielen. Dazu zählt etwa eine zu geringe Dosierung, das Vergessen der Einnahme oder das abrupte Absetzen der Medikamente. Auch Wechselwirkungen mit anderen Mitteln können vorkommen, denn bestimmte Schmerzmittel wie etwa Ibuprofen oder Diclofenac können die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten schwächen.
    • Daneben kommen auch körperliche Ursachen infrage, wie die Deutsche Herzstiftung erklärt. Dazu gehören hormonelle Störungen, Erkrankungen der Schilddrüse oder eine Verengung der großen Körperschlagader (Aortenisthmusstenose). Ebenso können Nierenprobleme, etwa eine Verengung der Nierenarterien, einen plötzlichen Blutdruckanstieg auslösen. Auch nächtliche Atemaussetzer im Rahmen einer Schlafapnoe gelten als mögliche Ursache. Laut der US-amerikanischen Mayo Clinic kann auch ein Tumor der Nebenniere, ein sogenanntes Phäochromozytom, als Ursache für einen plötzlichen Blutdruckanstieg infrage kommen.
    • Darüber hinaus spielen auch Medikamente außerhalb der Blutdrucktherapie eine Rolle: Kortisonpräparate, bestimmte Antidepressiva, Sympathomimetika, Erythropoetin oder die Antibabypille können laut der Deutschen Herzstiftung den Blutdruck nämlich ebenfalls erhöhen. Ein weiterer Risikofaktor ist der Konsum von Drogen wie Kokain oder Amphetaminen.
    • Schließlich können aber auch psychischer Stress sowie Genussmittel wie Alkohol oder Lakritze zu plötzlich sehr hohen Blutdruckwerten beitragen, wie die Deutsche Herzstiftung erklärt.

    Hoher Blutdruck: Was ist der Unterschied zwischen hypertensiver Krise und hypertensivem Notfall?

    Unabhängig davon, welche Ursache hinter dem plötzlichen Blutdruckanstieg steckt, gibt es dabei eine wichtige Unterscheidung, die getroffen wird. So gibt es zum einen die sogenannte hypertensive Krise, zum anderen den hypertensiven Notfall. Wie die Cleveland Clinic in Ohio (USA) erklärt, liegt bei einer hypertensiven Krise zwar ein sehr hoher Wert vor, es zeigen sich jedoch keine Anzeichen für Organschäden.

    Anders verhält es sich beim hypertensiven Notfall: Hier sind die Werte ebenfalls stark erhöht, es kommt jedoch zusätzlich zu Schäden an Organen wie Herz, Aorta, Augen, Gehirn oder Nieren.

    Plötzlich sehr hoher Blutdruck: Was tun?

    Wenn ein plötzlich sehr hoher Blutdruck gemessen wird, ist die Unterscheidung zwischen hypertensiver Krise und hypertensivem Notfall entscheidend für das weitere Vorgehen. Wie die Deutsche Herzstiftung erklärt, sollte man bei einer hypertensiven Krise, also bei Werten über 200 zu 100 mmHg ohne oder nur mit leichten Beschwerden, zunächst entspannt bleiben, sich hinlegen und nach 15 bis 30 Minuten erneut messen. Bessern sich die Werte dann, ist es wichtig, den Blutdruck in den nächsten Tagen regelmäßig zu kontrollieren und mit medizinischem Fachpersonal darüber zu sprechen. Bleiben die Werte trotz mehrfacher Messungen hoch, ist eine sofortige Behandlung notwendig.

    Wenn jedoch ein hypertensiver Notfall vorliegt, muss laut Deutscher Herzstiftung sofort gehandelt und der Notruf gewählt werden. Die oberen Werte liegen dabei meist zwischen 200 und 220 mmHg, die unteren zwischen 100 und 120 mmHg. Ein hypertensiver Notfall kann jedoch auch schon bei niedrigeren Werten auftreten: Entscheidend ist, dass bereits Organe durch den hohen Blutdruck geschädigt werden. Verschiedene Symptome können dabei darauf hinweisen:

    • Brustschmerzen
    • Atemnot
    • starkes Schwindelgefühl
    • Seh- oder Sprechstörungen
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Nasenbluten
    • Benommenheit
    • Krampfanfälle
    • Lähmungen

    Plötzlich hoher Blutdruck: Die richtige Messung ist entscheidend

    Damit ein erhöhter Blutdruck rechtzeitig erkannt wird und Messfehler vermieden werden, die unnötig beunruhigen können, ist eine korrekte Vorgehensweise bei der Messung wichtig. Laut der München Klinik sollte man daher zum Beispiel dreimal täglich zu unterschiedlichen Zeiten messen, um die normalen Schwankungen im Tagesverlauf zu berücksichtigen. Außerdem sollte die Manschette oder das Handgelenkgerät auf Herzhöhe gehalten werden. Während der Messung sollte man zudem ruhig bleiben und den Arm stillhalten, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird.

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