Regelmäßig Blutdruck messen ist wichtig, um festzustellen, ob die Werte in Ordnung sind. Prognostisch besonders ungünstig ist die isolierte systolische Hypertonie, bei der der obere Blutdruckwert zu hoch, der untere Wert zu niedrig ist. Diese Form des Bluthochdrucks kann bei Menschen jeden Alters auftreten.
Hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Das Institut für Wissenschaft in der Wirtschaft erläutert eine Studie, die mit im Durchschnitt 75 Jahre alten Teilnehmern durchgeführt wurde. Diese Menschen hatten bereits eine kardiovaskuläre Komplikation hinter sich. Auffällig war dabei, dass das Risiko für einen erneuten Krankheitsvorfall bei den Patienten, die einen niedrigen diastolischen Blutdruck aufwiesen, besonders hoch war. Im Vergleich zu Menschen mit normalem diastolischen Druck war das Erkrankungsrisiko um das Fünffache höher.
Auch die Pharmazeutische Zeitung berichtet über ältere Menschen, die eine fortschreitende Gefäßsteifigkeit aufweisen und eine hohe Differenz zwischen den systolischen und den diastolischen Blutdruckwerten haben. Der hier vorliegende erhöhte Pulsdruck gilt als typische Erkrankung älterer Menschen und betrifft rund 80 Prozent der über 50-Jährigen, die bereits wegen einer Hypertonie in Behandlung sind. Zugleich gibt es viele Patienten, die zuvor normale oder hochnormale Blutdruckwerte aufwiesen und jetzt eine isolierte systolische Hypertonie haben. Entsprechend fassen Experten zusammen: Die höchste Sterblichkeit wegen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung haben die Menschen, die einen sehr hohen systolischen bei gleichzeitig sehr niedrigen diastolischen Wert aufweisen.
Typische Folgen einer isolierten systolischen Hypertonie
Wie in der Pharmazeutischen Zeitung zu lesen ist, ist eine der häufigsten Folgen der isolierten systolischen Hypertonie der Schlaganfall, wobei das Risiko dafür altersabhängig steigt. Auch eine Herzinsuffizienz kann auftreten. Das Portal Herzmedizin weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass auch das massive Absenken des diastolischen Wertes bei Bluthochdruck nicht folgenlos bleibt. Im Rahmen der ARIC-Kohorte wurde festgestellt, dass bei Studienteilnehmern, deren diastolischer Wert auf 60 bis 69 mmHg und damit stark gesenkt wurde, das hochsensitive Troponin anstieg. Das wiederum ist ein Anzeichen für einen Schaden des Herzmuskels. Ein sehr niedriger zweiter Blutdruckwert kann somit das Herz schädigen. Diese sind typische Folgen eines zu hohen ersten und zu niedrigen zweiten Wertes:
- Erhöhung des Herzinfarktrisikos
- Erhöhung des Risikos für einen Schlaganfall
- Anstieg des Risikos für koronare Herzerkrankungen
Das Risiko für eine Herzerkrankung steigt somit enorm an, was auf den erhöhten Energiebedarf (erkennbar an hohem systolischen Wert) und verringerten Koronarperfusionsdruck (erkennbar an zu niedrigem diastolischen Wert) und damit auf ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zurückzuführen ist.
Das sind die Symptome eines zu niedrigen diastolischen Wertes
Markus van der Giet von der Charité Berlin erklärte gegenüber der Deutschen Hochdruckliga, dass niedrige diastolische Werte im Alltag kaum bemerkt würden. Gerade junge Menschen seien davon häufig betroffen, ohne dass sie etwas spüren würden. Entsprechende Diagnosen werden daher meist zufällig und im Rahmen von Untersuchungen wegen weiterer Beschwerden gestellt.
Die Deutsche Herzstiftung nennt als mögliche Symptome Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen und Nasenbluten. Diese können in Einzelfällen auftreten, sind jedoch nicht zwingend bei allen Betroffenen vorhanden.
Ursachen für einen zu niedrigen unteren Blutdruckwert
Das Screen-Magazin nennt einige Ursachen, die für eine zu niedrige Diastole infrage kommen. Ein Beispiel dafür ist die Dehydrierung. Auch bei einem ansonsten gesunden Menschen kann ein hoher Flüssigkeitsverlust etwa durch das starke Schwitzen beim Sport im Sommer dazu führen, dass der zweite Blutdruckwert absinkt. Dies ist im verminderten Blutvolumen begründet. Zu den weiteren Ursachen für einen zu niedrigen diastolischen Blutdruckwert zählen:
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- hormonelle Veränderungen vor allem bei Frauen
- Einnahme bestimmter Medikamente (Diuretika oder Mittel zur Behandlung eines Bluthochdrucks)
Selbst Stress und Angstzustände können zu einer kurzzeitig verringerten Diastole führen. Dieser Fall ist jedoch nicht behandlungsbedürftig und der diastolische Wert normalisiert sich in der Regel binnen kurzer Zeit von selbst.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden