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Blutdrucktabelle für Frauen: Welcher Blutdruckwert ist in welchem Alter ideal?

Blutdruck

Blutdrucktabelle für Frauen: Welcher Blutdruckwert ist in welchem Alter ideal?

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    Der Blutdruck von Frauen sollte ab einem bestimmten Alter regelmäßig kontrolliert werden, um Bluthochdruck rechtzeitig zu erkennen.
    Der Blutdruck von Frauen sollte ab einem bestimmten Alter regelmäßig kontrolliert werden, um Bluthochdruck rechtzeitig zu erkennen. Foto: Jochen Lübke, dpa

    Das Herz-Kreislauf-System macht zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied. Doch biologische Unterschiede zeigen sich unter anderem bei der Blutdruckkontrolle. Die Messwerte sind bei Frauen üblicherweise niedriger.

    Die Blutdrucktabelle für Frauen jeden Alters

    Als Blutdruck wird die Kraft bezeichnet, mit der das Blut gegen die Gefäßwände drückt. Er wird in „Millimeter Quecksilbersäule“ gemessen, kurz mmHG, und besteht aus zwei Werten: dem systolischen (oberen) und dem diastolischen (unteren) Wert. Ersterer zeigt, mit welchem Druck das Blut in die Arterien gepumpt wird, der zweite, untere Wert zeigt den Druck in der Erschlaffungsphase des Herzens zwischen zwei Schlägen. Wie Marlena Stasik im Blutdruck-Ratgeber auf praktischArzt erklärt, unterscheidet sich der Blutdruck von Frauen je nach Alter wie folgt:

    Alter der Frauengesunder systolischer Wertgesunder diastolischer Wert
    20 bis 29 Jahre119 mmHG75 mmHG
    30 bis 39 Jahre122 mmHG78 mmHG
    40 bis 49 Jahre130 mmHG82 mmHG
    50 bis 59 Jahre143 mmHG86 mmHG
    60 bis 69 Jahre153 mmHG86 mmHG
    70 bis 79 Jahre155 mmHG83 mmHG

    Wann ist der Blutdruck bei einer Frau zu hoch?

    Wie Dr. Christa M. Bongarth gegenüber der Deutschen Herzstiftung erläutert, sprechen Ärzte bereits bei einer minimalen Abweichung von den Normwerten von einem erhöhten Blutdruck. Die Spanne reicht hier von 120 bis 139 zu 70 bis 89 mmHG. Ein solcher Blutdruck sollte bereits beobachtet werden, um bei einer Verschlechterung der Werte direkt eingreifen zu können. Von einem echten Bluthochdruck sprechen die Ärzte ab Werten von 140/90 mmHg. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck ab den Wechseljahren zunimmt. Frau Dr. Bongarth weist darauf hin, dass Frauen in der Menopause ein rund doppelt so hohes Risiko für einen Bluthochdruck hätten wie davor. Als Ursache dafür werden hormonelle Veränderungen gesehen: weniger Östrogen, das den Blutdruck natürlicherweise senkt, dafür mehr Testosteron, das für eine Blutdruckerhöhung sorgt. Letzteres ist übrigens auch schuld an der verstärkten Einlagerung von Bauchfett. Dieses wiederum produziert selbst Hormone, die eine Blutdruckerhöhung bewirken.

    Fehleranalyse: So entsteht fälschlicherweise ein zu hoher Blutdruckwert

    Die Pharmazeutische Zeitung zeigt in ihrem Beitrag, wie eine Blutdruckmessung richtig funktioniert. Ganz wichtig: Der Patient muss seinen Arm auf einer Unterlage ablegen, die hoch genug ist. Die Theorie, dass sich Blutdruckwerte durch die Armposition bei der Messung beeinflussen lassen, wurde in der im Fachjournal JAMA Internatal Medicine dargestellten Studie erklärt und mit entsprechenden Ergebnissen untermauert. Dabei kam heraus, dass nicht korrekte Armpositionen zu deutlich erhöhten Messergebnissen führen können:

    • Lagerung des Messarms im Schoß: systolischer Wert um 3,9 mmHG und diastolischer Wert um 4,0 mmHG höher als bei korrekter Messung mit Arm auf dem Tisch
    • Arm seitlich am Körper herabhängend: systolischer Wert umd 6,5 mmHG und diastolischer Wert um 4,4 mmHG höher als bei korrekter Messung mit Arm auf dem Tisch

    Ideal sei es demnach, wenn die Blutdruckmanschette auf Herzhöhe positioniert werde, sodass der hydrostatische Druck in der Oberarmarterie nicht zusätzlich steigen könne. Sei der Arm tiefer, falle der venöse Rückfluss geringer aus, was die erhöhten Werte verursachen könne. Darüber hinaus erklären die Autoren der Studie, dass höhere Blutdruckwerte auch durch die Muskelanspannung zustande kämen, die vorliege, wenn der Arm nicht locker auf dem Tisch abgelegt werde.

    Es ist daher ratsam, den Arm korrekt zu positionieren, um richtige Blutdruckwerte zu erhalten. Das folgende Video der Deutschen Herzstiftung erklärt noch einmal ganz genau, worauf es bei der korrekten Blutdruckmessung ankommt:

    Mit diesem Blutdruckwert lebt Frau länger

    Untersuchungen haben ergeben, dass systolische Blutdruckwerte von weniger als 130 mmHg darauf hindeuten, dass Frauen länger leben. Dabei gilt: Je länger der Blutdruck eher niedrig und damit zwischen 110 und 130 mmHg ist, desto größer ist die Chance auf Erreichen des 90. Lebensjahres.

    Insgesamt wurden 16.570 Frauen über eine Beobachtungszeit von 18 Jahren untersucht, wie das Portal Herzmedizin berichtet. Rund 59 Prozent der teilnehmenden Frauen erlebten dabei das 90. Lebensjahr, wobei der scheinbar beste systolische Blutdruckwert bei 120 mmHg liegt. Geringere Überlebenswahrscheinlichkeiten hatten Frauen, die üblicherweise Werte über 130 mmHg hatten und Blutdrucksenker einnahmen. Lagen ihre Werte in der Studie zwischen 110 und 130 mmHG in 80 Prozent der Messungen innerhalb der ersten fünf Jahre, wurde ihre Überlebensrate mit lediglich 31 Prozent ermittelt.

    Kann zu niedriger Blutdruck für Frauen gefährlich sein?

    Ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) gilt als weniger gesundheitsgefährdend, wobei diese Situation individuell betrachtet werden muss. Ist eine ausgeprägte Herzinsuffizienz Auslöser des niedrigen Blutdrucks, muss dies ernst genommen werden. Das Herz ist in dem Fall zu geschwächt und kann nicht mehr genügend Blut in den Kreislauf pumpen. Darauf weist der Ratgeber Herzinsuffizienz hin. Ebenfalls gefährlich kann ein deutlich zu niedriger Blutdruck sein, wenn dieser beispielsweise mit Schwindelanfällen einhergeht. Diese können unter Umständen Stürze und damit verbundene Verletzungen begründen.

    Ein zu niedriger Blutdruck kann mit einer gesteigerten körperlichen Aktivität und der genügenden Flüssigkeitsaufnahme behandelt werden. Hierfür haben sich auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola, gesunde Ernährung und Wechselduschen bewährt. Wichtig ist es jedoch, zuerst den Auslöser der Hypotonie zu kennen, denn Vorsicht ist unter anderem bei Venenleiden geboten.

    Übrigens: Blutdruckmessungen per Smartphone oder mit der Smartwatch sind zwar moderne Messverfahren, deren Genauigkeit aber mit der konventionellen Blutdruckermittlung nicht mithalten kann.

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