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Blutdruck zu niedrig: Warum sind junge Frauen besonders häufig betroffen?

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Blutdruck zu niedrig: Warum sind junge Frauen besonders häufig betroffen?

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    Bei jungen Frauen ist ein niedriger Blutdruck nicht unüblich. Symptome können unter anderem Schwindel sein.
    Bei jungen Frauen ist ein niedriger Blutdruck nicht unüblich. Symptome können unter anderem Schwindel sein. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Schwindel beim Aufstehen, Müdigkeit oder ein Schwächeanfall: Viele junge Frauen kennen solche Momente. Dahinter steckt nicht selten ein Blutdruck, der vergleichsweise niedrig ist. Doch weshalb tritt das so oft in dieser Altersgruppe auf und was lässt sich dagegen tun? Hier erfahren Sie mehr dazu.

    Ab wann spricht man von niedrigem Blutdruck?

    Niedriger Blutdruck alleine ist häufig eher unbedenklich, kann aber dennoch für die Betroffenen sehr lästig sein. Aber ab wann ist der Blutdruck eigentlich zu niedrig? Nach Angaben der Apotheken Umschau liegt dieser Wert bei unter 100 zu 60 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Anders als beim Bluthochdruck gibt es jedoch keinen verbindlichen Grenzwert.

    In den meisten Ländern gilt eine Hypotonie, also niedriger Blutdruck, eher als unbedenkliche Eigenart oder als Begleitsymptom anderer Ursachen. In Deutschland dagegen wird sie laut der Apotheken Umschau aber offiziell als eigenständiges Krankheitsbild geführt, weshalb im Ausland sogar mit einem Augenzwinkern von der „German disease“ die Rede ist.

    Typische Anzeichen für niedrigen Blutdruck

    Niedriger Blutdruck verläuft nicht immer mit Beschwerden. Oft bleibt er unbemerkt und fällt erst bei einer Messung auf, weshalb es sinnvoll sein kann, die eigenen Werte gelegentlich zu kontrollieren. Laut WebMD können jedoch auch verschiedene Anzeichen auftreten. Dazu zählen beispielsweise Schwindelgefühle, Benommenheit, Unsicherheit beim Gehen, verschwommenes Sehen, allgemeine Schwäche, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit. Ebenfalls möglich sind Verwirrtheit, Übelkeit, kalte Haut sowie eine blasse Gesichtsfarbe.

    Warum sind junge Frauen so häufig von niedrigem Blutdruck betroffen?

    Niedriger Blutdruck tritt besonders häufig bei jungen, schlanken Frauen auf. Oft liegt keine konkrete Erkrankung zugrunde, sondern es handelt sich um eine sogenannte konstitutionelle Hypotonie: also eine Veranlagung, die laut NetDoktor auch erblich bedingt sein kann. Sie hängt mit der Körperstatur und der allgemeinen körperlichen Verfassung zusammen und kann daher auch bei schlanken Männern vorkommen.

    Nach Erkenntnissen der Mayo Clinic gibt es zudem eine hormonelle Erklärung: Das weibliche Hormon Östrogen beeinflusst, wie stark sich Blutgefäße bei Aktivierung des sympathischen Nervensystems verengen. Bei jungen Frauen fällt diese Reaktion schwächer aus als bei Männern. Dadurch ist der Blutdruck im Durchschnitt niedriger.

    Mit zunehmendem Alter, vor allem während und nach der Menopause, verändert sich diese Reaktion: Die Blutgefäße verengen sich dann wieder stärker und das sympathische Nervensystem wird aktiver. In der Folge steigt bei vielen Frauen der Blutdruck, was allerdings auch das Risiko für Bluthochdruck mit ansteigen lässt.

    Niedriger Blutdruck bei jungen Frauen: Was kann man dagegen tun?

    Da niedriger Blutdruck bei jungen Frauen also oft keinen krankhaften Hintergrund hat, lässt sich auch keine zugrunde liegende Erkrankung gezielt behandeln. Dennoch gibt es einige allgemeine Maßnahmen, die helfen können, den Blutdruck stabil zu halten. Laut der British Heart Foundation gehören dazu unter anderem:

    • Langsam aufstehen: Ein zu schnelles Aufstehen kann Kreislaufprobleme verursachen. Hilfreich ist es, sich im Bett zu strecken oder die Beine zu bewegen, bevor langsam aufgestanden wird.
    • Mehr Bewegung: Längeres Sitzen sollte vermieden und regelmäßig kurze Spaziergänge in den Alltag integriert werden. Im Homeoffice kann Bewegung etwa durch einen Steharbeitsplatz oder kleine Gehpausen gefördert werden.
    • Kleinere Mahlzeiten: Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt können helfen, einen Blutdruckabfall nach dem Essen zu verhindern.
    • Ausreichend trinken: Eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von sechs bis acht Gläsern, idealerweise Wasser, unterstützt einen gesunden Blutdruck.
    • Etwas mehr Salz: Eine salzreichere Ernährung kann unter Umständen den Blutdruck stabilisieren. Empfehlenswert sind nährstoffreiche Lebensmittel wie Oliven, Hüttenkäse oder Fisch anstelle von stark verarbeiteten Produkten.

    Niedriger Blutdruck: Wann liegt ein medizinischer Notfall vor?

    Wenn der Blutdruck extrem weit absinkt, kann auch ein medizinischer Notfall dahinterstecken. Laut WebMD sollte man dann auf bestimmte Symptome achten und im Ernstfall sofort professionelle medizinische Hilfe rufen. Denn sinkt der Blutdruck zu stark ab, bekommt der Körper möglicherweise nicht mehr genug Sauerstoff, um seine normalen Funktionen zu erfüllen. Das kann Herz und Gehirn beeinträchtigen, Atemprobleme verursachen und sogar zu Bewusstlosigkeit oder einem Schock führen, bei dem Organe versagen. Anzeichen für einen Schock sind laut WebMD unter anderem Blässe, kalte Haut, schnelle Atmung, ein schwacher, schneller Puls und Verwirrtheit.

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