Startseite
Icon Pfeil nach unten
Herz und Kreislauf
Icon Pfeil nach unten

An welcher Stelle misst man den Blutdruck am Oberarm? Keywords:

Blutdruck

An welcher Stelle misst man den Blutdruck am Oberarm?

    • |
    • |
    • |
    • |
    Blutdruckmessung am Oberarm: Die richtige Position der Manschette ist entscheidend für exakte Werte.
    Blutdruckmessung am Oberarm: Die richtige Position der Manschette ist entscheidend für exakte Werte. Foto: Matthias Stolt, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Viele Menschen machen Fehler bei der Blutdruckmessung. Schon kleine Ungenauigkeiten können jedoch die Werte deutlich verfälschen. Gerade für Personen mit Bluthochdruck ist eine präzise Selbstmessung deshalb entscheidend, um verlässliche Ergebnisse zu sichern und Risiken frühzeitig zu erkennen. Doch wie funktioniert die eigene Blutdruckmessung von zu Hause? Und welche Stelle am Oberarm liefert die genauesten Resultate? Dieser Artikel erklärt, wie der Blutdruck richtig gemessen wird, welche Blutdruckmessgeräte empfehlenswert sind und worauf es bei der Messung am Oberarm besonders ankommt. Zusätzlich werden neun typische Messfehler vorgestellt, die unbedingt vermieden werden sollten.

    Blutdruckmessgerät: Wie kann man den Blutdruck messen?

    Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden laut dem Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) unter Bluthochdruck. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Viele Betroffene denken deshalb darüber nach, sich ein eigenes Messgerät für zu Hause anzuschaffen. Doch welches Gerät ist das Richtige? Die Stiftung Gesundheitswissen unterscheidet drei Typen von Blutdruckmessgeräten:

    Zwar tragen alle medizinischen Blutdruckmessgeräte das CE-Zeichen, doch dieses bestätigt lediglich, dass ein Gerät die grundlegenden Sicherheitsanforderungen erfüllt. Für die Messgenauigkeit ist es jedoch laut der Deutschen Hochdruckliga keine Garantie. Viele Geräte können nämlich bei jeder vierten bis sechsten Messung Fehler von bis zu 10 mmHg aufweisen. Verlässlicher ist es, beim Kauf auf das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga zu achten. Dieses kennzeichnet Geräte, die in umfassenderen Tests ihre Genauigkeit unter Beweis gestellt haben. Empfehlenswert ist zudem der Kauf in Apotheken oder im Sanitätshaus. Dort lässt sich die Qualität besser einschätzen und Produkte können direkt miteinander verglichen werden.

    Blutdruck messen: rechts oder links?

    Ob der Blutdruck am linken oder rechten Arm gemessen wird, spielt grundsätzlich keine große Rolle. Wichtig ist laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nur, dass die Messung immer am gleichen Arm erfolgt, um vergleichbare Werte zu erhalten.

    Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt, zu Beginn an beiden Armen einmal den Blutdruck zu messen. Der Arm, an dem der Wert höher ausfällt, sollte anschließend für alle weiteren Messungen genutzt werden. Unterschiede zwischen den Armen sind dabei völlig normal. Sie können bis zu 20 mmHg betragen.

    Blutdruck messen: Welche Stelle am Arm ist die richtige?

    Viele Menschen messen ihren Blutdruck falsch. Und das oft ohne es zu merken. Ergebnisse einer polnischen Studie zeigen, dass der häufigste Grund dafür das falsche Anlegen der Oberarmmanschette ist. Dadurch erhalten viele unzuverlässige Werte, die im schlimmsten Fall sogar zu einer falschen Einschätzung der eigenen Gesundheit führen.

    Bei Oberarm-Messgeräten kommt es daher nicht nur auf die Wahl des Arms, sondern vor allem auf die richtige Größe und Position der Manschette an. Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt, auf folgende Punkte zu achten:

    • Welche Manschettengröße? Für eine korrekte Blutdruckmessung zu Hause sollte die Manschettengröße an den Oberarmumfang angepasst werden. Dazu misst man zunächst den Armumfang und wählt dann eine passende Manschette aus. Sie sollte den Oberarm nicht vollständig umschließen, sondern etwa zwei Drittel bedecken.
    • Welche Stelle am Arm? Ebenso wichtig ist die richtige Position am Oberarm. Die Manschette sollte immer in Herzhöhe angelegt werden. Doch warum ist das so? Diese Höhe ist relevant, weil der Blutdruck relativ zur Herzposition gemessen wird. Liegt die Manschette zu hoch, kann das Gerät zu niedrige Werte anzeigen. Liegt sie zu tief, können die Werte höher angezeigt werden, als sie eigentlich sind.

    Fehler vermeiden: Neun Tipps, um den Blutdruck richtig zu messen

    Bei der Blutdruckmessung zu Hause können sich leicht Fehler einschleichen. Ein zuverlässiger Wert ist jedoch gerade für Personen, die Bluthochdruck haben, elementar. Schon kleine Ungenauigkeiten können die Ergebnisse verfälschen. Umso wichtiger ist es, die wichtigsten Richtlinien für eine korrekte Messung zu kennen.

    In erster Linie ist es, wie die Deutsche Herzstiftung erklärt, wichtig, den Blutdruck jeweils dreimal hintereinander zu messen. Zwischen den Messungen sollten kleine Pausen von etwa 30 Sekunden eingelegt werden. Der erste Wert ist oft ungenau und sollte daher weniger berücksichtigt werden. Aussagekräftiger ist der Mittelwert der letzten beiden Messungen. Weiterhin geben die Deutsche Hochdruckliga und Deutsche Herzstiftung neun Tipps, auf die Sie achten sollten:

    1. Immer zur gleichen Zeit messen: Der Blutdruck kann im Tagesverlauf schnell schwanken. Manchmal unterscheiden sich die Ergebnisse sogar schon innerhalb weniger Minuten. Deshalb empfiehlt die Deutsche Hochdruckliga, die Messung immer zur gleichen Tageszeit vorzunehmen.
    2. Immer am selben Arm messen: Der Blutdruck kann von Arm zu Arm unterschiedlich hoch sein. Damit die Werte also vergleichbar bleiben, sollte er immer am gleichen Arm gemessen werden. Und zwar an dem Arm, der bei der ersten Messung den höheren Wert gezeigt hat.
    3. In Ruhe messen: Um den Blutdruck richtig messen zu können, ist es laut der Deutschen Herzstiftung wichtig, zuvor zur Ruhe gekommen zu sein. Sport oder intensive Aktivitäten sollten vor der Messung vermieden werden, da sie diesen in die Höhe treiben können. Am besten setzt man sich fünf Minuten vorher hin und entspannt sich. Auch die Beine sollten dabei nicht übereinandergeschlagen sein, da dies den Blutdruck wieder erhöhen kann.
    4. Richtige Kleidung tragen: Bei einer Messung am Oberarm spielt auch die Kleidung eine wichtige Rolle. Die Manschette sollte stets direkt auf der Haut liegen und nicht über der Kleidung angelegt werden. Auch hochgekrempelte Ärmel sollten locker sitzen und den Arm nicht abschnüren. Denn ein eingeengter Oberarm kann die Blutdruckwerte stark verfälschen.
    5. Manschette korrekt anlegen: Die Manschette darf weder zu locker noch zu eng sitzen. Als Faustregel empfiehlt die Deutsche Herzstiftung, dass zwischen Arm und Manschette ein Finger Platz haben sollte.
    6. Während der Messung ruhig bleiben: Auch während der Messung sollte man ruhig bleiben. Denn Sprechen, Lachen oder Bewegung können die Werte verändern.
    7. Kein Kaffee oder Schwarztee vor der Messung: Koffeinhaltige Getränke können den Blutdruck kurzfristig um etwa 10 bis 20 mmHg erhöhen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie den ganzen Tag auf Kaffee verzichten müssen. Frühere Annahmen, Kaffee würde den Blutdruck dauerhaft steigern, sind laut der Deutschen Herzstiftung widerlegt. Der Körper gewöhnt sich nämlich an regelmäßigen Konsum. Wichtig ist lediglich, vor einer Messung auf Kaffee zu verzichten. Eine Pause von rund 30 Minuten reicht aus. Dasselbe gilt auch für Schwarz- oder Grüntee.
    8. Nicht rauchen oder Alkohol trinken: Rauchen und Alkohol gehören zu den bekanntesten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut einer Studie des Universitätsklinikums Freiburg (DECADE) haben Raucher ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck. Auch regelmäßiger Alkoholkonsum kann das Risiko deutlich steigern. Täglicher Konsum verdoppelt es sogar. Zusätzlich können, wie die Deutsche Herzstiftung, die Blutdruckwerte kurzfristig ansteigen. Männer sind davon meist stärker betroffen als Frauen. Deshalb sollte sowohl vor einer Messung als auch langfristig auf Rauchen und Alkohol möglichst verzichtet werden. Warum Alkohol den Blutdruck erhöht, ist bisher nicht vollständig geklärt. Vermutlich hängt es mit einer gesteigerten Aktivität des Sympathikus zusammen, die die Ausschüttung blutdrucksteigernder Hormone fördert.
    9. Keine Blutdrucksenker direkt vorher einnehmen: Wer Medikamente gegen Bluthochdruck verschrieben bekommen hat, sollte diese nicht direkt vor einer Messung einnehmen. Sie können nämlich die Werte stark verändern.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden