Die meisten Fahrer:innen drehen die Autoklimaanlage im Sommer weit auf und genießen die frische, kühlende Brise während der Fahrt. Die Apparaturen sind zur Abkühlung im Auto sehr wichtig, haben aber auch ein Gefahrenpotential, wenn sie nicht richtig gewartet werden. Feinstaub, Bakterien und Pilze sammeln sich nämlich gerne in Klimaanlagen an. Es ist also Vorsicht geboten.
Bakterien und Pilze als ernstzunehmende Gefahr
Davor warnt auch der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der nun eine Richtlinie für die richtige Reinigung veröffentlicht hat. Klimaanlagen werden nämlich oft gar nicht oder falsch gereinigt, wodurch sich Bakterien und Pilze ungestört anreichern können. Dann können sie tatsächlich krank machen. Das gilt nicht nur für Allergiker:innen oder gesundheitlich angeschlagene Menschen, sondern für alle. Oft wird dieser plötzliche Schnupfen, den viele Leute in der warmen Jahreszeit im Urlaub, Flugzeug oder auf langen Autofahrten bekommen, als Sommergrippe bezeichnet. Die Ansteckung findet dann jedoch nicht von Mensch zu Mensch statt, sondern über die Klimaanlage.
So reichern sich Mikroorganismen in der Klimaanlage an
Doch wieso bleiben Pilze und Bakterien so gerne in der Klimaanlage? Beim Kühlvorgang fällt konstant Kondenswasser im Lamellensystem des Verdampfers an, wodurch ein feuchtes Milieu entsteht. In diesem vermehren sich Mikroorganismen außerordentlich schnell. Staub, Pollen und schädliche Gase zerfallen in der Klimaanlage außerdem zu immer kleineren Partikeln, die dadurch in den Zuluft-Strom gelangen. Sobald die Klimaanlage seltsam riecht und muffige Luft ausbläst, ist es zu spät. Denn dann haben sich die Mikroorganismen bereits in der Anlage festgesetzt und stellen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Erste Anzeichen dafür sind Symptome wie ein trockener Hals, Nies- und Hustenreiz sowie tränende Augen.
Was können Autofahrer:innen gegen Bakterien und Pilze in der Klimaanlage tun?
Für eine kühle Brise im Auto muss jedoch niemand gesundheitliche Risiken in Kauf nehmen. Denn die Filter können regelmäßig gewechselt und die Anlagenteile der Lüftungs- und Klimaanlage periodisch gereinigt werden. Diese Hygienemaßnahmen sind allerdings noch nicht allen Werkstätten bekannt und auch das Wissen zur technischen Ausstattung fehlt oft. Viele KFZ- und Service-Werkstätten bieten als Wartung zwar einen sogenannten „Klimaservice“ an, der Schwerpunkt liegt dabei aber meist auf einer Funktions- und Dichtigkeitsprüfung sowie Kontrolle des Kältemittels. Das Klimasystem wird im Rahmen dieser Angebote also meist nicht gereinigt. Wer eine vollständige Reinigung möchte, sollte sich davor umfassend informieren und bei mehreren Werkstätten ganz spezifisch nach einem Filteraustausch und einer Reinigung der Lüftungs- und Klimaanlage fragen. Dann steht sommerlichen Spritztouren nichts mehr entgegen – ganz ohne schädliche Bakterien und Pilze in der Klimaanlage.