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Warum sabbert man im Schlaf? Häufige Gründe und was dagegen hilft

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Warum sabbert man im Schlaf? Häufige Gründe und was dagegen hilft

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    Viele Menschen sabbern im Schlaf.
    Viele Menschen sabbern im Schlaf. Foto: Malte Christians, dpa (Symbolbild)

    Ein nasses Kopfkissen am Morgen ist vielen unangenehm. Dabei kommt Sabbern im Schlaf häufiger vor, als man denkt. Oft bleibt es unbemerkt, bis man selbst feuchte Stellen auf der Bettwäsche bemerkt oder andere darauf hinweisen. Doch wie entsteht nächtlicher Speichelfluss eigentlich? Welche Auslöser gibt es, wann sollte man aufmerksam werden und was kann man dagegen tun? Dieser Artikel gibt einen Überblick über mögliche Ursachen und zeigt, welche Maßnahmen helfen können.

    Ist das Sabbern im Schlaf normal?

    Dass viele Menschen im Schlaf sabbern, ist laut Schlafforscher Ingo Fietze völlig normal. Denn im Gespräch mit ZDF heute betont er, dass es zwar kaum wissenschaftliche Untersuchungen dazu gebe, er aber davon ausgehe, dass rund 70 Prozent der Menschen schon einmal betroffen waren.

    Fietze erklärt weiter, dass vor allem die erschlaffte Muskulatur beim Schlafen eine Rolle spielt. Wenn der Mund dadurch leicht geöffnet bleibt, kann Speichel leichter entweichen. Gesteuert wird die Speichelproduktion über das vegetative Nervensystem, also ganz automatisch, auch nachts.

    Eine zusätzliche Rolle spielt der Botenstoff Dopamin, der zu Beginn des REM-Schlafs vermehrt ausgeschüttet wird. In dieser Traumphase, so Fietze gegenüber ZDF heute, könne das Sabbern dadurch besonders häufig auftreten. Es ist demnach ganz normal, im Schlaf Speichel zu produzieren und gelegentlich zu sabbern.

    Ursachen für das Sabbern im Schlaf: Das kann dahinterstecken

    Sabbern ist also in den meisten Fällen ganz normal. Aber welche Umstände können dazu beitragen, dass es passiert? Laut Angaben der US-amerikanischen Sleep Foundation kommen dafür sowohl harmlose als auch krankhafte Ursachen infrage. Das können unter anderem die Gründe sein:

    • Schlafposition: Wer auf der Seite oder dem Bauch liegt, dem kann durch die Schwerkraft leichter Speichel aus dem Mund laufen
    • Mundatmung: Wenn die Nase verstopft ist, wird häufiger durch den Mund geatmet, was das Sabbern fördern kann
    • Zähneknirschen: Beim nächtlichen Knirschen bleibt der Mund oft geöffnet, wodurch Speichel leichter austreten kann
    • Reflux: Bei Sodbrennen wird die Speiseröhre gereizt, was die Speichelproduktion anregen kann
    • Infektionen: Erkrankungen wie Erkältung, Nebenhöhlenentzündung oder Mandelentzündung können zu vermehrtem Speichelfluss führen
    • Schlafapnoe: Atemaussetzer während des Schlafs gehen oft mit Mundatmung einher, was Sabbern begünstigt
    • Medikamente: Einige Antibiotika, Antipsychotika oder Alzheimermittel können als Nebenwirkung die Speichelmenge erhöhen
    • Neurologische Erkrankungen: Bei Störungen wie Parkinson, ALS, Zerebralparese oder nach einem Schlaganfall kann das Schlucken erschwert sein, was zu verstärktem Speichelfluss führt

    Sabbern im Schlaf: Wann ist es ein Problem?

    Gelegentliches Sabbern im Schlaf ist völlig normal. Laut Angaben von Verywell Health sollte man jedoch aufmerksam werden, wenn sich der Speichelfluss plötzlich stark verändert oder über längere Zeit sehr stark bleibt. Auch wenn gleichzeitig Probleme beim Schlucken auftreten, kann das auf eine gesundheitliche Ursache hindeuten.

    Tritt das Sabbern zusammen mit Schmerzen, Schwellungen oder Entzündungen im Mundbereich auf, sollte ebenfalls eine ärztliche Abklärung erfolgen. Gleiches gilt, wenn der verstärkte Speichelfluss im Zusammenhang mit einem neu begonnenen Medikament oder einer frischen Diagnose steht. In solchen Fällen kann eine medizinische Einschätzung helfen, mögliche Auslöser zu erkennen und gezielt zu behandeln.

    Was hilft gegen Sabbern im Schlaf?

    Wenn das Sabbern im Schlaf stört oder häufiger auftritt, gibt es verschiedene Wege, dem entgegenzuwirken. Laut Medical News Today können manchmal schon kleine Anpassungen helfen, in anderen Fällen sind medizinische Maßnahmen sinnvoll:

    • Schlafposition anpassen: Wer auf dem Rücken schläft, sabbert seltener, weil der Mund dabei meist geschlossen bleibt
    • Atmung verbessern: Freie Nasenwege verhindern Mundatmung und verringern so das Risiko für nächtlichen Speichelfluss
    • Allergien und Infekte behandeln: Erkältungen oder Pollenallergien können die Nase verstopfen und das Sabbern fördern
    • Logopädische Übungen machen: Ein gezieltes Training von Zunge, Lippen und Kiefer kann das Sabbern verringern
    • Mundschienen ausprobieren: Individuelle Zahnschienen können helfen, den Mund im Schlaf besser zu schließen
    • Medikamente: In bestimmten Fällen helfen Medikamente, die die Speichelproduktion gezielt verringern
    • Botox in die Speicheldrüsen: Die Wirkung hält einige Monate an und kommt vor allem bei neurologischen Problemen zum Einsatz
    • Operation als letzte Option: Nur bei starkem, dauerhaftem Sabbern kann ein Eingriff an den Speicheldrüsen sinnvoll sein

    Übrigens: Wenn Sie Probleme beim Einschlafen haben, gibt es verschiedene Tipps für erholsamen Schlaf, die weiterhelfen können. So können zum Beispiel Atemübungen, Meditation oder auch das altbewährte „Schafe zählen“ den Schlaf fördern.

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