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Braucht man im Sommer weniger Schlaf? Schlafdauer, typische Probleme und praktische Tipps bei Hitze

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Braucht man im Sommer weniger Schlaf? Schlafdauer, typische Probleme und praktische Tipps bei Hitze

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    Warme Temperaturen im Schlafzimmer stören oft den Schlaf.
    Warme Temperaturen im Schlafzimmer stören oft den Schlaf. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Schlafen tun wir alle, und dennoch ranken sich viele Fragen rund um das Thema. Zum Beispiel, ob man Schlaf nachholen kann, wenn man einmal zu wenig bekommt. Besonders in der warmen Jahreszeit stellt sich aber eine andere Frage: Brauchen wir im Sommer vielleicht weniger Schlaf? Was die Wissenschaft dazu sagt und was gegen Schlafprobleme bei Hitze hilft, erfahren Sie hier.

    Schlaf: Warum er so wichtig für uns ist

    Wer im Sommer schlechter schläft, spürt oft schnell die Folgen von Schlafmangel: Konzentrationsprobleme, Gereiztheit oder Müdigkeit. Wie wichtig erholsamer Schlaf für die Gesundheit ist, zeigt sich in vielen Bereichen. Laut Angaben von Verywell Health wirkt er sich positiv auf Gedächtnis, Stressverarbeitung, das Immunsystem und das Körpergewicht aus. Auch das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes kann durch ausreichenden Schlaf sinken. Zudem spielt guter Schlaf eine Rolle für die psychische Gesundheit: Denn wer dauerhaft zu wenig schläft, ist anfälliger für seelische Beschwerden.

    Wie viel Schlaf dabei gesund ist, unterscheidet sich dabei von Person zu Person. Das individuelle Schlafbedürfnis ist genetisch bedingt und liegt bei den meisten Menschen zwischen sieben und neun Stunden pro Nacht.

    Schlaf im Sommer: Weniger als im Winter?

    Ob Menschen im Sommer tatsächlich weniger Schlaf benötigen, lässt sich wissenschaftlich bislang nicht eindeutig beantworten. Verschiedene Studien zeigen zwar Unterschiede in der tatsächlichen Schlafdauer, doch diese hängen unter anderem von Alter und Region ab.

    Ein Forschungsteam aus Berlin analysierte so zum Beispiel Schlafdaten von insgesamt 188 Patienten mit Schlafstörungen, die im Verlauf eines Jahres jeweils für einige Nächte in einer Schlafklinik untersucht wurden. Dabei zeigte sich: Im Winter schliefen die Teilnehmenden bis zu 60 Minuten länger als im Sommer. Der Unterschied war zwar nicht signifikant, das heißt, er könnte auch rein zufällig entstanden sein und lässt sich wissenschaftlich nicht mit ausreichender Sicherheit auf die Jahreszeit zurückführen. Aber die Forschenden halten es dennoch für möglich, dass selbst in Städten mit künstlicher Beleuchtung die Jahreszeiten den Schlaf beeinflussen können. Sie betonen allerdings, dass sich die Ergebnisse nicht ohne Weiteres auf gesunde Menschen übertragen lassen.

    Auch in Japan wurden saisonale Schwankungen festgestellt. Dort wurde von japanischen Wissenschaftlern das Schlafverhalten von über 1300 Menschen im Alter zwischen 15 und 89 Jahren analysiert. Im Schnitt wurde im Sommer rund elf Minuten weniger geschlafen als im Winter. Besonders zeigte sich das bei älteren und mittelalten Personen, während jüngere kaum betroffen waren.

    In Schweden wiederum ergab eine groß angelegte Befragung von mehr als 19.000 Erwachsenen, dass im Sommer deutlich mehr Menschen mit kurzen Nächten auskommen müssen, wie Spektrum berichtet. Der Anteil derjenigen, die regelmäßig höchstens sechs Stunden schliefen, lag in dieser Jahreszeit etwa 15 Prozent höher als im Herbst.

    Schlafforscher Kai Spiegelhalder verweist im Gespräch mit dem Tagesspiegel auf entsprechende Daten aus Kanada. Dort schlafen Menschen im Sommer im Schnitt etwa fünf Minuten weniger. Ob dies auf einen geringeren Schlafbedarf hinweist, lässt sich laut Spiegelhalder bisher aber nicht sagen. Denkbar sei es, jedoch sei der Unterschied, wenn überhaupt, sehr gering.

    Weniger Schlaf im Sommer: Daran kann es auch liegen

    Dass manche Menschen in den Sommermonaten also weniger schlafen, muss nicht unbedingt bedeuten, dass sie weniger Schlaf benötigen. Denn häufig können auch äußere Umstände für den unruhigen Schlaf verantwortlich sein, die mit dem Sommer einhergehen. Laut Psychology Today könnten dabei diese vier Hauptfaktoren eine Rolle spielen:

    • Hitze im Schlafzimmer: Für guten Schlaf muss die Körpertemperatur sinken. Ist es nachts zu warm, fällt das schwer. Vor allem der Tiefschlaf leidet unter hohen Temperaturen.
    • Zu viel Licht: Längere Tage und hellere Nächte bremsen die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon. Auch Bildschirmlicht kann den natürlichen Rhythmus stören.
    • Mehr Alkohol: In den Sommermonaten wird häufig mehr getrunken. Alkohol kann den Schlaf beeinträchtigen, besonders die wichtige REM-Phase.
    • Allergien und schlechte Luft: Mit dem Sommer steigen auch Pollenbelastung und Allergiebeschwerden. Niesen, Husten oder Atemprobleme können den Schlaf erheblich stören.

    Sommerschlaf: Woher weiß ich, dass ich zu wenig schlafe?

    Gerade im Sommer ist es nicht immer leicht zu merken, ob man wirklich genug Schlaf bekommt. Doch der Körper sendet klare Warnsignale, an denen man einen Schlafmangel erkennen kann. Viele Menschen merken es zum Beispiel an Konzentrationsproblemen: Sie sind leicht abgelenkt, machen häufiger Fehler und brauchen länger für einfache Aufgaben.

    Auch ständige Müdigkeit trotz ausreichender Schlafdauer kann ein Hinweis sein. Kopfschmerzen ohne klare Ursache, besonders bei Lärm oder Bewegung, treten ebenfalls häufiger auf. Hinzu kommen oft Gereiztheit oder eine niedrigere Reizschwelle. Insgesamt lässt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nach, man wird schneller erschöpft und fühlt sich weniger belastbar.

    Schlaf im Sommer: So klappt es besser

    Wer im Sommer merkt, dass der Schlaf zu kurz kommt, kann versuchen, äußere Bedingungen zu verbessern. Laut AOK helfen unter anderem folgende Maßnahmen dabei, den Körper bei Hitze zu entlasten und besser zur Ruhe zu kommen:

    • Das Schlafzimmer sollte morgens gut gelüftet und tagsüber abgedunkelt werden, damit es möglichst kühl bleibt.
    • Eine lauwarme Dusche, ein Glas Wasser oder das Kühlen von Händen und Füßen kann helfen, den Körper vor dem Einschlafen abzukühlen.
    • Leichte Bekleidung und Bettwäsche aus Baumwolle oder Leinen fördern eine bessere Luftzirkulation und verhindern einen Hitzestau.
    • Sport, schwere Mahlzeiten, Alkohol und Koffein am Abend stören den Schlaf und sollten bei Hitze möglichst vermieden werden.
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