Für viele Eltern ist es ein Schreckmoment: Das Baby liegt ruhig im Bettchen, doch plötzlich beginnt es zu würgen oder scheint kurz keine Luft zu bekommen. Besonders in den ersten Lebensmonaten reagieren Mütter und Väter auf jede Veränderung im Schlafverhalten ihres Kindes besonders sensibel, und das ist auch gut so.
Denn nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar, ob eine harmlose Ursache oder ein ernstes Problem hinter dem Würgen steckt. Dabei ist es wichtig, zwischen verschiedenen Reaktionen wie Würgen, Verschlucken oder gar einem Erstickungsanfall unterscheiden zu können. Nur so lässt sich im Ernstfall schnell und richtig handeln.
In diesem Artikel erfahren Sie, woran sich harmlose von gefährlichen Situationen erkennen lassen, welche typischen Gründe hinter dem Würgen im Schlaf stecken können, und wann es ratsam ist, ärztlichen Rat einzuholen.
Würgen oder Ersticken? So erkennen Eltern den Unterschied
Zunächst einmal ist es entscheidend, genau hinzuschauen, wenn ein Baby im Schlaf würgt oder plötzlich keine Luft zu bekommen scheint. Denn hinter solchen Momenten kann sich sowohl eine harmlose Reaktion als auch ein ernster Notfall verbergen. Laut dem britischen Gesundheitsdienst NHS lässt sich Würgen daran erkennen, dass es meistens mit Geräuschen einhergeht. Das Baby hustet, würgt hörbar, das Gesicht kann sich röten und manchmal wird die Zunge nach vorne geschoben. Es bekommt dabei aber weiterhin Luft.
Beim Ersticken hingegen bleibt das Kind still, kann keine Luft holen und zeigt möglicherweise eine bläuliche Verfärbung an Lippen, Fingernägeln oder im Mundbereich. In solchen Fällen handelt es sich um einen dringenden Notfall, bei dem so schnell wie möglich gehandelt werden muss.
Baby würgt im Schlaf: Meistens steckt etwas Harmloses dahinter
Ein häufiger Auslöser dafür, dass Babys im Schlaf würgen, ist laut Angaben von der sogenannte Reflux. Dabei gelangt Milch aus dem Magen wieder nach oben, was bei Babys ganz normal ist und häufig bis zum zweiten Lebensjahr auftritt. Das kann dazu führen, dass sie sich verschlucken oder plötzlich würgen müssen. Hilfreich kann es sein, das Kind nach dem Füttern für eine Weile aufrecht zu halten, um das Aufstoßen zu verringern.
Daneben spielen oft auch ganz alltägliche Dinge eine Rolle. So kommt es gelegentlich vor, dass Babys sich an ihrem eigenen Speichel verschlucken oder dieser im Liegen in den Rachen läuft. Auch eine verstopfte Nase oder zäher Schleim bei einer Erkältung können im Schlaf das Würgen auslösen. In all diesen Fällen handelt es sich in der Regel nicht um einen Notfall.
Wann sollten Eltern zum Arzt gehen, wenn das Baby im Schlaf würgt?
Auch wenn das Würgen bei Babys meist auf harmlose Ursachen zurückzuführen ist, sollten Eltern nicht jede Auffälligkeit auf die leichte Schulter nehmen. Denn in manchen Fällen steckt mehr dahinter. Laut dem NHS kann es so zum Beispiel vorkommen, dass aus einem anfänglich unbedenklichen Reflux eine behandlungsbedürftige gastroösophageale Refluxkrankheit wird. Diese zeigt sich durch häufige oder besonders starke Beschwerden und sollte medizinisch abgeklärt werden.
Auch laut Verywell Health gibt es Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist. Das gilt zum Beispiel, wenn das Kind über das Säuglingsalter hinaus regelmäßig würgt, wenn ungewöhnliche Auslöser wie ständiger Schleim im Rachen oder Angstreaktionen dahinter stehen oder wenn die Sorge ums Würgen den Alltag belastet. Grundsätzlich gilt: Sobald Anzeichen für Atemnot hinzukommen oder generell Unsicherheit bezüglich Würgen im Schlaf besteht, sollte sofort medizinische Hilfe eingeholt werden.
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