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Progesteronmangel richtig testen und behandeln: Ein Überblick

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Progesteronmangel richtig testen und behandeln: Ein Überblick

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    Ein Bluttest liefert wichtige Hinweise auf einen möglichen Progesteronmangel.
    Ein Bluttest liefert wichtige Hinweise auf einen möglichen Progesteronmangel. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolbild)

    Hormone steuern viele Abläufe im weiblichen Körper und sind daher ein entscheidender Faktor für die Gesundheit von Frauen. Besonders das Hormon Progesteron spielt dabei eine wichtige Rolle, vor allem im Kontext des Zyklus und der Fruchtbarkeit. Ein Mangel kann deshalb vieles durcheinanderbringen. Doch wie kann festgestellt werden, ob der Progesteronspiegel zu niedrig ist? Und welche Möglichkeiten gibt es, um einen Mangel auszugleichen? Hier erfahren Sie mehr.

    Progesteronmangel: Hinweise liefert ein Bluttest

    Wenn der Progesteronwert im Körper gemessen werden soll, wird laut NetDoktor dafür meist ein Bluttest durchgeführt. Dieser findet in der Regel zwischen dem 21. und 23. Zyklustag statt, vorausgesetzt, der Menstruationszyklus dauert 28 Tage. Denn in dieser Zyklusphase erreicht der Progesteronspiegel normalerweise seinen höchsten Wert. Fällt das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt zu niedrig aus, kann das auf einen Progesteronmangel hindeuten.

    Nach Angaben der University of California San Francisco (UCSF) wird das Blut für den Test aus einer Vene entnommen, typischerweise aus der Armbeuge oder vom Handrücken. Die Probe wird anschließend im Labor analysiert, um die Hormonkonzentration im Serum zu bestimmen.

    Wie die UCSF weiter erklärt, können bestimmte Medikamente die Testergebnisse beeinflussen. Deshalb sollte im Vorfeld mit medizinischem Fachpersonal geklärt werden, ob eine Anpassung der Medikation notwendig ist. Denn Veränderungen an der Einnahme sollten niemals eigenständig vorgenommen werden.

    Progesteron zu Hause testen: Ist das möglich?

    Für die Bestimmung des Progesteronspiegels ist aber nicht zwangsläufig eine Blutprobe notwendig. Wie NetDoktor erklärt, lässt sich das Hormon auch durch einen Speicheltest messen. Dabei wird nicht der gesamte Hormonwert gemessen, sondern gezielt der biologisch aktive Anteil. In ärztlichen Praxen wird diese Methode häufig zusammen mit einer Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Denn diese liefert ergänzende Hinweise darauf, ob der Eisprung stattgefunden hat und ob die hormonproduzierenden Organe unauffällig sind.

    Neben diesen ärztlich begleiteten Verfahren sind inzwischen aber auch sogenannte Selbsttests auf dem Markt. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) können solche Tests online oder im Handel gekauft werden. Dabei nimmt man sich selbst zu Hause eine Speichelprobe ab und sendet sie an ein Labor, das die Hormonwerte ermittelt und die Ergebnisse in wenigen Tagen zurückmeldet.

    Trotz dieser einfachen Handhabung sehen Fachleute solche Tests kritisch. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie rät ausdrücklich davon ab, sich bei Beschwerden auf solche frei verkäuflichen Hormontests zu verlassen. Denn diese seien in ihrer Aussagekraft begrenzt und könnten leicht zu Fehlinterpretationen führen. Nur bei konkreten medizinischen Fragestellungen, die ärztlich begleitet werden, könne ein Selbsttest sinnvoll sein, also etwa zur Eisprungbestimmung bei Kinderwunsch. In allen anderen Fällen empfiehlt die Fachgesellschaft eine Abklärung in einer spezialisierten Praxis.

    Progesteronmangel testen: Welche Werte sind normal?

    Progesteron kann also sowohl als Bluttest als auch als Speicheltest durchgeführt werden. Aber welche Progesteronwerte gelten eigentlich als normal? PraktischArzt nennt für die verschiedenen Zyklusphasen, Schwangerschaftsstadien und die Zeit nach den Wechseljahren folgende Referenzwerte für die Konzentration im Blut:

    • Follikelphase: 0,2–1,5 Nanogramm pro Milliliter
    • Eisprung: 10,8–3,0 Nanogramm pro Milliliter
    • Lutealphase: 1,7–27,0 Nanogramm pro Milliliter
    • 1.-12. Schwangerschaftswoche: 10,0–50,0 Nanogramm pro Milliliter
    • 13.-28. Schwangerschaftswoche: 20,0–130,0 Nanogramm pro Milliliter
    • 29.-40. Schwangerschaftswoche: 130,0–260,0 Nanogramm pro Milliliter
    • Postmenopause: 0,2–1,4 Nanogramm pro Milliliter

    Wichtig ist:

    Die genannten Werte dienen nur der groben Orientierung. Je nach Labor können die Referenzbereiche leicht voneinander abweichen. Entscheidend ist deshalb immer der vom Labor angegebene Normbereich, der gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden sollte.

    Wie NetDoktor erklärt, ist zudem ein einzelner Progesteronwert für sich genommen nicht aussagekräftig genug, um sicher einen Mangel festzustellen. Auch die individuellen Symptome, die medizinische Vorgeschichte und weitere Befunde müssen in die Beurteilung mit einbezogen werden.

    Progesteronmangel behandeln: So kann er behoben werden

    Wenn nun ein Progesteronmangel festgestellt wird, stellt sich im nächsten Schritt die Frage, wie dieser behandelt werden kann. Eine pauschale Antwort darauf gibt es jedoch nicht. Denn laut NetDoktor hängt die geeignete Therapie immer von der Ursache des Hormonungleichgewichts ab.

    Ist beispielsweise kein Eisprung erfolgt oder arbeitet der Gelbkörper nicht ausreichend, können Medikamente eingesetzt werden, die den Eisprung anregen. Ziel ist es dann, die körpereigene Progesteronbildung in der zweiten Zyklushälfte wieder in Gang zu bringen.

    In manchen Fällen entscheiden sich Ärztinnen und Ärzte auch für die direkte Gabe von Progesteron. Diese Hormonpräparate stehen unter anderem als Kapseln oder als Gel zur Verfügung und werden je nach Anwendung entweder geschluckt oder lokal angewendet.

    Wird ein Progesteronmangel hingegen durch eine Grunderkrankung wie das polyzystische Ovarialsyndrom oder eine Störung der Hirnanhangsdrüse verursacht, muss diese gezielt behandelt werden.

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