Die Minipille gehört zu den hormonellen Verhütungsmethoden, verzichtet jedoch vollständig auf Östrogen. Für manche Frauen ist sie daher eine interessante Alternative zur klassischen Pille. Doch wann ist sie die richtige Wahl und was muss man bei der Einnahme beachten? Hier erfahren Sie mehr darüber.
Östrogenfreie Pille: So wirkt sie
Die östrogenfreie Pille ist genau wie die klassische Antibabypille ein hormonelles Verhütungsmittel, das in Tablettenform eingenommen wird. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden liegt jedoch in den enthaltenen Hormonen. Denn laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit kombiniert die herkömmliche Pille Gestagen und Östrogen, weshalb sie auch als Kombi-Pille bezeichnet wird. Die östrogenfreie Pille, auch Minipille genannt, enthält im Gegensatz dazu ausschließlich Gestagen und kein Östrogen.
Die Minipille entfaltet dabei ihre Wirkung auf verschiedene Arten. Das enthaltene Gestagen verändert laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit zum einen den Zervixschleim so, dass Spermien nur schwer in die Gebärmutter vordringen können. Zum anderen bleibt die Gebärmutterschleimhaut dünn, wodurch eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert wird. Bestimmte Pillen mit höheren Gestagen-Dosierungen blockieren darüber hinaus den Eisprung und bieten so einen zusätzlichen Schutz vor einer Schwangerschaft.
Für wen ist die östrogenfreie Pille geeignet?
Da die Minipille kein Östrogen beinhaltet, ist sie im Gegensatz zur klassischen Antibabypille vor allem für Menschen geeignet, die das Hormon nicht einnehmen können. Laut Frauenärzte im Netz wird sie daher häufig Frauen empfohlen, die östrogenhaltige Pillen nicht vertragen oder bei denen gesundheitliche Risiken bestehen, etwa durch Rauchen oder ein erhöhtes Thromboserisiko. Besonders in der Stillzeit ist die östrogenfreie Pille außerdem geeignet, da sie die Milchmenge und Zusammensetzung nicht beeinflusst und das Gestagen nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch übergeht.
Die Östrogenfreie Pille: Für wen ist sie nicht geeignet?
In bestimmten Situationen wie in der Stillzeit ist die Minipille besonders geeignet. Es gibt jedoch auch Umstände, in denen sie nicht eingenommen werden sollte. Laut NetDoktor zählt dazu eine aktuell bestehende Thrombose oder Embolie, also Blutgerinnsel, die ein Gefäß verstopfen. Auch schwere Leberleiden, akutes Nierenversagen oder eine deutlich eingeschränkte Nierenfunktion sind Gründe, auf die Einnahme zu verzichten. Gleiches gilt bei hormonabhängigen Tumoren wie bestimmten Brustkrebsarten oder bei ungeklärten vaginalen Blutungen.
Östrogenfreie Pille: Das ist bei der Einnahme zu beachten
Wer sich nun nach einer medizinischen Beratung für eine Minipille entschieden hat, muss bei der Einnahme auf einige Punkte achten. Denn wie auf der Webseite Apotheken.de beschrieben, ist die regelmäßige Einnahme zur gleichen Tageszeit entscheidend für die Sicherheit der Verhütung. Besonders bei Präparaten mit Levonorgestrel darf die Tablette nur maximal drei Stunden später als gewohnt eingenommen werden, sonst ist der Schutz nicht mehr zuverlässig.
Zusätzlich sollte man sich bewusst sein, dass andere Medikamente die Wirkung der Minipille einschränken können. Laut NetDoktor gilt das unter anderem für bestimmte Antibiotika, Mittel gegen HIV sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antiepileptika und die „Pille danach“. Auch Johanniskraut oder Aktivkohle können die Wirkung verringern.
Fazit zur Minipille: Vorteile und Nachteile im Überblick
Die Minipille ist für manche eine gute Wahl, in anderen Fällen jedoch weniger geeignet. Zusammenfassend lässt sich laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit festhalten, dass sie sich besonders für Frauen eignet, die auf Östrogen verzichten müssen oder möchten. Auch in der Stillzeit kann die östrogenfreie Pille verwendet werden – anders als die klassische Antibabypille. Viele Anwenderinnen berichten zudem, dass ihre Monatsblutungen schwächer und weniger schmerzhaft ausfallen.
Die Einnahme erfordert aber eine gewisse Routine, da die Pille möglichst täglich zur gleichen Zeit eingenommen werden sollte. Nebenwirkungen können, wie bei allen hormonellen Methoden, ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Außerdem muss rechtzeitig für Nachschub gesorgt werden, da das Rezept regelmäßig erneuert werden muss.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden