Trend aus den Niederlanden: Niksen oder Nichtstun

Unter Freizeitstress leiden viele Menschen. Abhilfe schafft da möglicherweise der Trend des Nichtstuns, auch Niksen genannt. Was das ist.
Mit dem Frühling kommt bei vielen der Freizeitstress zurück, denn schließlich machen wärmere Temperaturen Lust auf Bewegung im Freien, längere Tage Lust auf ausgiebige Grillabende und der näherkommende Sommer Lust auf die Urlaubsplanung. Dazu kommt die Laufgruppe, die nach der Winterpause wieder mit dem Training startet, und der Chor bereitet sich auf das Frühjahrskonzert vor.
Was zunächst schön klingt – immerhin wird alles freiwillig in der Freizeit erledigt – führt schnell zu Stress. Wer auch nach Feierabend noch von Termin zu Termin hetzt, eine unendlich lange To-do-Liste führt und erst abends im Bett abschalten kann, ist angespannt und hat möglicherweise Schlafstörungen. Auch der vermeintliche Freizeitstress kann auf Dauer krank machen.
Was ist Niksen? – Die Kunst des Nichtstuns
Die Lösung gibt es seit 2019 in den Niederlanden: Niksen. Das bedeutet zu Deutsch einfach Nichtstun und ist schwerer, als es sich anhört. Beim Niksen nimmt man sich eine bewusste Auszeit aus dem Alltag. Damit ist nicht gemeint, am Handy zu daddeln, ein Buch zu lesen, Kreuzworträtsel zu lösen oder Serien zu schauen – wer nikst, tut tatsächlich rein gar nichts. Man lässt seine Gedanken schweifen und macht nichts, was irgendeinen Zweck erfüllt.
Doch genau das ist es, was Niksen für viele Menschen so schwer macht. Wir sind es nicht gewohnt, uns mit nichts zu beschäftigen. Dabei hat regelmäßiges Nichtstun viele positive Eigenschaften auf Körper, Geist und Seele. Beim Abschalten lässt der Stress nach, wodurch der Blutdruck gesenkt und die Durchblutung gefördert wird. Auch das Immunsystem freut sich über das Niksen und wird gestärkt.
Nichtstun steigert die Kreativität und stärkt das Wohlbefinden
Zudem wird im eng getakteten Alltagsleben häufig nur die für Logik, Struktur, Sprache und analytisches Denken zuständige Gehirnhälfte beansprucht. Die rechte Gehirnhälfte, die für Gefühle, Kreativität und Neugierde ausschlaggebend ist, verkümmert mit der Zeit. Um beide Hälften wieder in Balance zu bringen, sollte man ab und zu einfach Niksen. Nicht nur dadurch kann bewusstes Nichtstun dafür sorgen, langfristig die Kreativität zu steigern. Wer nichts tut, sich langweilt oder monotone Arbeiten erledigt, gibt der Kreativität Raum, sich zu entfalten.
So ist Niksen unerlässlich für alle, die produktiver und effizienter arbeiten wollen. Besonders empfehlenswert ist es, sich regelmäßig – am besten täglich – Zeit für das Nichtstun zu nehmen. Wem das am Anfang schwerfällt, kann damit beginnen eine geführte Meditation zu machen, bewusst nur Musik zu hören oder ohne jegliche Ablenkung spazieren zu gehen.
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