Tipps, um Lebensmittelverschwendung in Augsburg zu vermeiden

Ein aktueller Trend ist, möglichst das komplette Gemüse zu verwerten – inklusive der Schalen, Blätter und Stiele. Warum das nicht immer gesund ist und welche Möglichkeiten es in Augsburg sonst noch gibt, Lebensmittel nicht zu verschwenden.
Immer mehr Menschen achten auf eine möglichst nachhaltige Lebensweise – auch in Augsburg. Einfach geht das, wenn man auch in der Gemüseküche umdenkt und Reste mitverwertet. Da wird aus Möhrengrün ein Pesto, aus dem Brokkolistrunk ein Püree und aus Schalen, Blättern und Stielen eine aromatische Brühe. Aber ist es in jedem Fall sinnvoll, sämtliche Pflanzenteile zu verwenden?
Tipp zum Lebensmittel retten: Gemüse komplett verwerten
Wenn man Gemüse vom Blatt bis zur Wurzel („from leaf to root“) nutzt, werden Abfälle vermieden und weniger Ressourcen verschwendet. Das ist nachhaltig und schafft auch neue Geschmackserlebnisse. Allerdings sollte man sich vorher über mögliche Risiken informieren, empfiehlt die Verbraucherzentrale. So enthalten große Blattrippen, Stiele und Stängel von Blattgemüse oft mehr Nitrat als die inneren Blätter. In Rhabarberblättern steckt mehr Oxalsäure als in den Stangen. Oxalsäure kann die Entstehung von Harnsteinen begünstigen.
Viele pflanzliche Küchenabfälle lassen sich vermeiden, wenn man auf das Schälen verzichtet. So können Gurken, junger Kohlrabi und Rote Bete mit Schale gegessen werden. Auch bei Möhren, Pastinaken und Rettich reicht es, sie gründlich zu waschen oder mit einer Gemüsebürste zu reinigen. Kartoffeln hingegen sollten immer geschält werden. Vor allem in den grünen und keimenden Stellen ist giftiges Solanin enthalten.
Nachteil beim Gemüsereste verwerten: unerwünschte Rückstände in Blättern oft höher
Kohlrabi, Radieschen und Möhren werden im Handel oft mit Grün angeboten. Im Jahr 2020 hat das gemeinsame Untersuchungsprogramm von Bund und Ländern das Blattwerk unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass die Menge der Rückstände und die Anzahl der unerwünschten Stoffe in den Blättern größer als in den Rüben oder Knollen ist.
„Wer Möhrengrün und die Blätter von Kohlrabi und Radieschen einmal kosten möchte, sollte am besten unbehandelte und frische Lebensmittel verwenden“, rät Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). „Die erste Wahl ist Gemüse aus dem eigenen Garten oder Bio-Ware, da hier das Risiko an Rückständen am geringsten ist.“ Auch Nitrat ist in Bio-Gemüse und saisonaler Freilandware meist in geringeren Mengen enthalten, so Seitz. Dass es vor der Zubereitung gründlich unter fließendem Wasser gereinigt wird, sollte selbstverständlich sein.
Tipps, um Lebensmittelverschwendung in Augsburg zu vermeiden
Doch glücklicherweise gibt es noch andere Möglichkeiten, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Einige Beispiele, die man in Augsburg umsetzen kann, stellen wir hier vor:
- Bio-Gemüse kaufen: Davon kann man auch unbesorgt Schalen, Stiele, Blätter und Strunk verwenden. Unbehandeltes Gemüse gibt es beispielsweise in Bio-Supermärkten, Hofläden und auf Wochenmärkten
- Mit der App Too Good To Go Essen retten: Über die App kann man meist abends für wenig Geld übrig gebliebene Gerichte oder Lebensmittel kaufen, die sonst weggeworfen werden müssten. Nach dem unkomplizierten Bestell- und Zahlvorgang über die App, kann man sein Essen im jeweiligen Geschäft abholen. In Augsburg machen bereits viele Restaurants, Bäckereien und Läden bei Too Good To Go mit.
- Einen Wochenplan erstellen: Wer genau weiß, was an welchem Tag gekocht wird, kauft zielgerichteter ein und muss weniger wegwerfen.
- Lebensmittel teilen über Foodsharing: Über die Plattform Foodsharing können Freiwillige Lebensmittel teilen, um sie so vor dem Müll zu retten. In Augsburg retten etwa 150 Freiwillige bei Kooperationsbetrieben Lebensmittel, die sie in 6 öffentlichen Kühlschränken, sogenannten „Fair-Teilern“, der Allgemeinheit anbieten. Dort kann man auch selbst übrige Lebensmittel hinbringen und mit anderen teilen. (BZfE/kabr)
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