Vorsicht vor Unterzucker

Typ 2 Diabetes ist eine sehr komplexe Stoffwechselstörung. Das Risiko, an ihr zu erkranken, wird von vielen verschiedenen Faktoren mitbestimmt. Einige von ihnen, zum Beispiel eine genetische Vorbelastung oder das Alter, können wir nicht steuern, aber andere Dinge durchaus.
Neben regelmäßiger Bewegung hilft insbesondere eine ausgewogene Ernährung, das Risiko für Typ 2 Diabetes zu senken – und den Verlauf einer bereits vorhandenen Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Menschen mit Diabetes sollten aktiv dafür sorgen, dass ihr Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Level bleibt. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln und Gebäck lassen die Werte unterschiedlich stark ansteigen.
Bei Produkten aus Weißmehl oder bei Süßigkeiten schnellen sie rasant in die Höhe. Vollkornprodukte sind die bessere Wahl. Ballaststoffe verzögern die Aufnahme der Kohlenhydrate ins Blut. Der Blutzuckerspiegel steigt so nur langsam an.
Gutes Obst, schlechtes Obst für den Blutzucker
Obst und Gemüse liefern Vitamine und sollten mehrmals täglich auf dem Speiseplan stehen. Doch was viele nicht wissen: In vielen Obstsorten stecken große Mengen Fruchtzucker, der sich direkt auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Zu ihnen zählen zum Beispiel Bananen, Ananas oder Weintrauben.
Menschen mit Diabetes greifen besser zu Sorten mit einem hohen Anteil an Wasser und Ballaststoffen – etwa Äpfeln, Orangen oder Beeren. Allerdings: Als Abendsnack ist auch dieses Obst nicht zu empfehlen.

Der Fruchtzucker sorgt dafür, dass die Werte nachts zu stark ansteigen. Bei Gemüse hingegen dürfen die Portionen größer ausfallen, denn die meisten Sorten enthalten nur wenige Kohlenhydrate. Salat, Paprika, Champignons oder Kohl eignen sich ideal als Sattmacher.
Blutzucker sinkt nachts ab
Die Unterzuckerung ist eine häufige Begleiterscheinung bei der Behandlung des Diabetes mellitus mit Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten. Was viele nicht wissen: Bei etwa der Hälfte der Menschen mit Diabetes treten Unterzuckerungen in der Nacht, während des Schlafes, auf.
Das Problem: Sie werden von den Betroffenen häufig nicht als solche erkannt. So können sie weder selbst darauf reagieren noch sich Unterstützung beim behandelnden Arzt suchen, um somit langfristige Hilfe zu erhalten. Unterzuckerungen können aus vielerlei Gründen gefährlich werden.
Wenn der Blutzucker zu niedrig ist
Schlimmstenfalls kann es zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübung oder auch Koma kommen. Zudem wurden Hypoglykämien mit einem erhöhten Risiko für akute kardiovaskuläre Ereignisse in Verbindung gebracht.
Nächtliche Hypoglykämien können darüber hinaus Depressionen und eine tiefe Erschöpfung im Alltag zur Folge haben. Wenn Sie die oben genannten Symptome bei sich feststellen, sollten Sie dies bei Ihrem Arzt unbedingt ansprechen.
Moderne Arzneimittel für den Blutzucker
Bei der Behandlung von Diabetes stehen heutzutage moderne, lang wirksame Basalinsuline zur Verfügung, die bei effektiver Senkung des Blutzuckerspiegels auch ein vorteilhaftes Risikoprofil bei nächtlichen Unterzuckerungen haben können.
Wichtig ist: Stimmen Sie die Therapie immer eng mit Ihrem Arzt ab. Die Ursachen für das Auftreten einer Hypoglykämie, vor allem auch in der Nacht, können ganz unterschiedlich sein. So können zum Beispiel ungewohnte sportliche Aktivitäten, die Größe oder Zusammensetzung der Mahlzeiten, eine Veränderung der Insulindosis oder Alkoholkonsum eine Rolle spielen.
Schwankung beim Blutzucker mit Arzt besprechen
Wer aber über die Ursachen und die Symptome einer nächtlichen Hypoglykämie Bescheid weiß, wird diese beim Auftreten auch leichter erkennen können. Dabei kann es sinnvoll sein, die Symptome über ein paar Wochen hinweg morgens zu notieren, um einen Überblick über die Häufigkeit und Ausprägung der nächtlichen Unterzuckerungen zu erhalten. Die Ergebnisse können dann mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. (akz-o)
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