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Messgeräte, Pumpen, Pens

Technische Hilfsmittel bei Diabetes

Eine Insulinpumpe ist ein kleines Gerät, das über einen Katheter Insulin ins Unterhautfettgewebe leitet.
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Eine Insulinpumpe ist ein kleines Gerät, das über einen Katheter Insulin ins Unterhautfettgewebe leitet.

Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen ihren Blutzucker stets im Blick haben und den Körper nach Bedarf von außen mit Insulin versorgen. Das geht nicht ohne Hilfsmittel.


So gibt es zum Messen des Blutzuckers Messgeräte mit Teststreifen, die einen Tropfen Blut aus dem Finger für das Bestimmen des Wertes benötigen. Eine Alternative dazu sind Systeme, die mit einem kleinen Chip - etwa am Oberarm - kontinuierlich die Glukosekonzentration im Gewebe messen; die auf diese Art gemessenen Werte werden an eine App im Smartphone und gegebenenfalls an die Insulinpumpe gesendet.

Alternativ wird über einen Pen oder eine Spritze fehlendes Insulin zugeführt.
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Alternativ wird über einen Pen oder eine Spritze fehlendes Insulin zugeführt.

Eine Insulinpumpe ist ein kleines Gerät, das über einen Katheter Insulin ins Unterhautfettgewebe leitet. Sie ist eine Alternative zur Insulininjektion mittels Spritzen oder Pens und somit, genau wie die Sensoren, komfortabler in der Nutzung.

"Diese automatisierten Blutzucker-Messsysteme nutzen heutzutage viele Kinder und Jugendliche", sagt der Diabetologe Prof. Andreas Neu.

Laut Marlies Neese vom Verein "Hilfe für Kinder und Jugendliche bei Diabetes mellitus" übernehmen bei einem Typ-1-Diabetes, der immer insulinpflichtig sei, Krankenkassen bei medizinisch gut begründeten Verordnungen in der Regel die Kosten für Sensoren zur Gewebezuckermessung und die Insulinpumpe.

Was ist Diabetes ?

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für verschiedene Störungen des Stoffwechsels. Allen gemeinsam ist, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, weil die Patientinnen und Patienten einen Mangel am Hormon Insulin haben und/oder die Insulinwirkung vermindert ist. Medizinisch unterscheidet man verschiedene Diabetes-Formen.

Die Hauptformen sind der Typ-1- und der Typ-2-Diabetes mellitus. In Deutschland leiden nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit circa 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren an Diabetes mellitus. Circa 90 bis 95 Prozent davon sind an Typ-2-Diabetes erkrankt. Aufklärung und Vorbeugung sind die entscheidenden Stellschrauben zur Bekämpfung von Diabetes. 

Typ-1-Diabetes

Diese Form wird durch einen absoluten Mangel des Hormons Insulin verursacht und heißt deshalb auch insulinabhängiger Diabetes mellitus. Ursache ist  ein absolutes Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin produzieren. Die Krankheit beginnt meist im Kindes- und Jugendalter und ist bisher nicht heilbar, so dass die Patientinnen und Patienten ihr ganzes Leben lang Insulin spritzen müssen.

Typ-2-Diabetes

Die  früher auch als "Altersdiabetes" bezeichnete Form entsteht zum einen durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin (Insulinresistenz), zum anderen führt eine jahrelange Überproduktion von Insulin zu einer "Erschöpfung" der insulinproduzierenden Zellen (die Bauchspeicheldrüse kann nicht genügend Insulin für den erhöhten Bedarf liefern).

Die Krankheit beginnt meist schleichend. Inzwischen erkranken auch zunehmend junge Erwachsene, sogar Jugendliche daran.  Neben einer erblichen Veranlagerung gelten Übergewicht und Bewegungsmangel als die wichtigsten Verursacher eines Typ2-Diabetes.

Es stehen verschiedene Therapiebausteine zur Verfügung. Am wichtigsten sind zunächst regelmäßige Bewegung, angepasste Ernährung und ein normales Körpergewicht.

Dies verbessert die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin und kann so den Insulinbedarf senken. Zu Beginn der Therapie wird deshalb immer versucht, mit Allgemeinmaßnahmen, wie konsequente Lebensstiländerungen, auszukommen. Ist dies nicht erfolgreich, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die zum Beispiel als Tabletten eingenommen werden können.

Erst wenn es auch mit diesen Medikamenten nicht gelingt, die Erkrankung in den Griff zu bekommen, müssen Typ-2-Diabetiker Insulin spritzen. 

Low-Carb-Ernährung kann helfen

Patienten, die an Diabetes mellitus Typ 2 leiden, kommen mit ihren Zuckerwerten manchmal aber auch besser klar, wenn sie sich kohlenhydratarm ernähren. Darauf weist Prof. Hans Hauner hin, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar in München. Der Kohlenhydratanteil sollte aber nicht auf weniger als 30 Prozent der Gesamtenergiezufuhr gesenkt werden, sagt Hauner. Nimmt der Patient zum Ausgleich mehr Fett zu sich, sei es ratsam, möglichst auf ungesättigte Fettsäuren zurückzugreifen. Diese sind zum Beispiel in Fisch, Avocados oder Nüssen enthalten. (tmn/pm) Hier finden Sie mehr Informationen zum Thema Medizin.