Regelmäßige Zahnfleischkontrolle beugt Parodontitis vor

Wenn das Zahnfleisch angeschwollen und dunkelrot ist oder schon leicht blutet, können das Symptome einer Entzündung des Zahnfleisches, auch Gingivitis genannt, sein. Das ist nicht ungefährlich.
Geht sie nämlich vom Zahnfleisch auch auf die anderen zahntragenden Gewebe über, den gesamten sogenannten Zahnhalteapparat, entwickelt sich eine Parodontitis, umgangssprachlich auch als Parodontose bezeichnet.
Gewebe bildet sich zurück
Ohne Behandlung kann sich das zahntragende Gewebe zurückbilden. Im schlimmsten Fall droht Zahnverlust. „Parodontitis ist die Hauptursache für Zahnverlust bei Erwachsenen“, verdeutlicht Prof. Dr. Bettina Dannewitz, Zahnärztin und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DG PARO). Orale Bakterien können sich zudem im ganzen Körper ausbreiten und verschiedene andere Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rheuma beeinflussen.
Wie gesund das Zahnfleisch ist, sollte man durch eine Kontrolle checken lassen. Dabei kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt eine mögliche Parodontitis mithilfe des sogenannten Parodontalen Screening Index (PSI) feststellen, indem das Zahnfleisch auf die Ausbildung von sogenannten Zahnfleischtaschen hin untersucht wird. Mögliche Befunde wie Blutungen oder das Vorliegen von Zahnstein werden dokumentiert, denn die neue, seit 1. Juli 2021 geltende Richtlinie zur Behandlung der Parodontitis sieht eine schriftlich dokumentierte Information des Patienten über die Ergebnisse und mögliche Handlungsempfehlungen beim Vorliegen eines Verdachts auf Parodontitis vor.
Kassen übernehmen Kosten alle zwei Jahre
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Messung der Zahnfleischtaschen im Rahmen der Parodontitis-Vorsorge alle zwei Jahre. Beim Vorliegen von Hinweisen auf eine Parodontitis erhebt die Zahnärztin oder der Zahnarzt gegebenenfalls einen ausführlichen Befund der parodontalen Situation und macht ein oder mehrere Röntgenbilder. Der Blick mit dem Röntgengerät verrät der Zahnärztin oder dem Zahnarzt, ob die parodontale Entzündung bereits zu einem Abbau von Knochengewebe geführt hat.
Dabei werden auch zur Einschätzung der Schwere des Erkrankungsverlaufes mögliche vorhandene Röntgenbilder aus der Vergangenheit herangezogen. So können Zahnärzte genau beurteilen, wie weit der Abbau des zahntragenden Gewebes fortgeschritten ist, um auch die Prognose der Zähne einschätzen zu können. (pm)